Letzte Woche trafen sich auf Einladung des Europa-Programms der Bertelsmann Stiftung und im Rahmen des Netzwerkes „Engagierte Europäer“ Experten aus Stiftungen und vom Auswärtigen Amt, um gemeinsam über die Herausforderungen der Europakommunikation zu diskutieren.
Für einen Impuls waren zwei erfahrene und kreative Kenner der Szene geladen: Jonas Schlatterbeck, Redaktionsleiter Social Media bei ZDF Digital und in dieser Position auch verantwortlich für „Arte Re:“, ein Europamagazin, das parallel im TV und in Social-Media Kanälen ausgespielt wird. Ihm zur Seite stand Klaus Dittko, Vorstand der Scholz & Friends Group und erfahren in der Gestaltung europaweiter Kampagnen für EU-Institutionen.
Die Vorträge der beiden Experten machten schon zu Beginn klar: Über Europa informativ und verständlich reden ist wichtig, aber auch enorm herausfordernd. Wie lassen sich 28 Mitgliedsstaaten und 24 Amts- und Arbeitssprachen der EU in eine knackige Botschaft oder ein Bild packen? Dass es möglich ist, zeigten die beiden anhand zahlreicher Beispiele aus dem Journalismus oder von PR-Maßnahmen. Eine Botschaft der beiden Kommunikatoren: Wo immer es geht, helfen eindringliche Bilder und authentische Personen, um auch komplexe Botschaften für ein breites Publikum zu übersetzen. Ein viel zitiertes und witziges Beispiel: eine Parodie der bekannten Monty-Python Szene: „What have the Romans ever done for us“ umgemünzt auf die EU (Link zum Video). Kürzer und witziger als unzählige Broschüren, Flyer oder Studien wird hier erklärt, welchen Mehrwert die EU für uns bringt.
Doch was sind die passenden Medien zur Platzierung von kernigen Botschaften? Welche Zielgruppen erreichen wir mit Videos, animierten Grafiken oder Texten am besten? Und wie positionieren sich Stiftungen, denen die EU einerseits Herzensanliegen ist, die aber anderseits kein plumpes Marketing für die EU betreiben wollen?
Die Antworten auf diese und weitere Fragen sind, wie so oft bei Thema Europa, sehr vielfältig. Doch einen allgemeinen Merksatz hatte Klaus Dittko für die Teilnehmer doch noch: "Wer wenn nicht deutsche Stiftungen mit internationalem Renommee sollten sich sonst für Europa einsetzen? Seien Sie ruhig mutig bei Ihrer Positionierung und vergessen Sie nicht, wie sich mit einer Prise Ironie, auch die hartnäckigsten Europa-Kritiker aus der Reserve locken lassen."