Es reicht nicht: Wenn der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen wie in den Jahren 1990 bis 2022 um durchschnittlich 15,5 Millionen Tonnen pro Jahr sinkt, dann schafft Deutschland nicht wie vorgesehen im Jahr 2045 die Klimaneutralität, sondern erst zwanzig Jahre später, nämlich im Jahr 2065. Der deutsche Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel gerät damit endgültig aus dem Blick.
Zwei Optionen sind rein rechnerisch denkbar, um zumindest das deutsche Klimaziel doch noch im gesteckten Zeitrahmen zu erreichen. Variante 1: Wenn der Ausstoß von Treibhausgasen pro Euro Wirtschaftsleistung, die sogenannte Emissionsintensität, im gleichen Tempo zurückgeht wie in den vergangenen 30 Jahren, müsste das reale Bruttoinlandsprodukt pro Jahr um durchschnittlich mehr als sieben Prozent sinken. Variante 2: Lautet die Devise, dass das BIP wie in den vergangenen 30 Jahren im Schnitt um 1,25 Prozent pro Jahr wachsen soll, muss die Emissionsintensität bis 2045 um durchschnittlich mehr als elf Prozent pro Jahr zurückgehen.
Die Alternative ist, die Emissionen pro Euro Bruttoinlandsprodukt herunterzufahren, also Wirtschaftsleistung und Emissionen so weit wie möglich zu entkoppeln und damit die vermeintliche Logik zu durchbrechen, dass Wirtschaftswachstum immer auch klimaschädlich sein muss. Was das bedeutet, haben unsere Expert:innen berechnet. Schwer verständlich? Mag sein. Aber wie Emissionen und Wachstum zusammenhängen, kann jeder ganz leicht selbst nachvollziehen – mit unserem Entkopplungsrechner. Und auf diese Weise visualisiert, sprechen die Ergebnisse eine deutliche Sprache.