Am 9. Mai 1950 legte der damalige französische Außenminister Robert Schuman einen Plan vor, aus dem 1952 die Montanunion und viel später die Europäische Union wurde. Die Wirtschaft stand bei der Gründung der Montanunion im Zentrum. Und auch heute ist die Wirtschaft, ist der EU-Binnenmarkt, einer der wichtigsten Eckpfeiler der europäischen Staatengemeinschaft. Heute spielt Wirtschaft nicht nur nach innen eine wichtige Rolle, sondern ist in einer zunehmend multipolaren Welt auch ein zentrales Mittel der Geopolitik. Wie stark ist Europas Fußabdruck in der unmittelbaren Nachbarschaft? Wie stehen im Vergleich China, die USA und Russland da? Gelingt es der EU, ihre Wirtschaftskraft auch politisch zu nutzen? Diesen Fragen sind unsere Expert:innen in einer Studie durchgegangen. Sie haben einzelne Branchen beleuchtet, Verflechtungen betrachtet und folgern, dass die Stärke in einer derart beeindruckenden Zahl von Bereichen sich auch in politischem Einfluss niederschlagen sollte.
So einig, wie Europa nach außen auftreten sollte, so wenig einheitlich stellt es sich nach innen dar. Groß sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen Europas, sowohl bei ihrer Wirtschaftskraft insgesamt als auch ihrer Bereitschaft für die digitale und grüne Transformation. Welche technologischen Fähigkeiten jede einzelne Region für diese doppelte Transformation hat, haben unseren Expert:innen um die Co-Autoren Thomas Schwab und Nathan Crist in einer breit angelegten Studie ermittelt. Im Kern steht dabei die Frage, wie Regionen miteinander kooperieren können, um grüne und digitale Innovationen voranzutreiben. Ergebnis: Das Potenzial ist da, wir brauchen aber mehr grenzübergreifende Zusammenarbeit, um diese Möglichkeiten auch abzurufen. Vorgestellt haben wir diese Studie in den vergangenen Tagen bei einer ganzen Reihe von Kongressen in den Hauptstädten der Europäischen Union.