Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, und die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn, haben heute im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) erstmals sieben Unternehmen für ihre erfolgreiche Teilnahme am neuen INQA-Audit Zukunftsfähige Unternehmenskultur ausgezeichnet.
Das Audit wurde – gefördert vom BMAS – von den Kooperationspartnern der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), der Bertelsmann Stiftung, dem Demographie Netzwerk ddn und Great Place to Work® Deutschland entwickelt. Es soll insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, sich in den vier personalpolitischen Handlungsfeldern der INQA - Personalführung, Chancengleichheit & Diversity, Gesundheit sowie Wissen & Kompetenz - weiter zu entwickeln.
Demografischer Wandel und strukturelle Umbrüche in der Arbeitswelt sorgen dafür, dass sich Unternehmen in Deutschland zunehmend auf die Sicherung ihrer Fachkräftebasis konzentrieren müssen. Qualifizierte Arbeitskräfte zu binden und zu gewinnen stellt private und öffentliche Unternehmen vor die Aufgabe, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Ziel des INQA-Audits Zukunftsfähige Unternehmenskultur ist es, die betrieblichen Akteure bei der Weiterentwicklung ihrer Personalpolitik sowie der Unternehmenskultur zu unterstützen.
Bundesministerin Andrea Nahles: "Manchmal ist die Welt ganz einfach. Damit sich Unternehmen zukunftsfest aufstellen, sollten Sie zuallererst ihre Beschäftigten fragen, was dafür zu tun ist, und sie bei konkreten Veränderungen einbinden. Denn die Arbeitskultur ist ein entscheidender Faktor zur Sicherung der Fachkräftebasis in den Betrieben. Genau diesen Ansatz verfolgt das neue INQA-Audit Zukunftsfähige Unternehmenskultur. Beim INQA-Audit sind nicht nur die Geschäftsleitung, sondern auch die Beschäftigten einbezogen, und zwar vom Anfang bis zum Ende. Und ein besonderes Gewicht erhält das INQA-Audit natürlich dadurch, dass es von allen zentralen Partnern der INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT mitgetragen und unterstützt wird, also auch den Sozialpartnern, Kammern, Bund, Ländern und der Bundesagentur für Arbeit."
Liz Mohn (stellvertretende Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung) erklärt: "Gerade die kleinen und mittelständischen Betriebe müssen sich den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen und als Arbeitgeber attraktiv sein. Aber auch die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in einem noch nicht absehbaren Maß verändern. Unternehmen können aus dem INQA-Audit Zukunftsfähige Unternehmenskultur ganz konkrete Ansatzpunkte ableiten, an denen sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitern arbeiten wollen, um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern."
Bei den ausgezeichneten Unternehmen handelt es sich um:
- Dornseif e.Kfr., Münster, 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Bilfinger Maintenance Südwest GmbH, Leimen, 505 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter
- Friseurteams Gülle Galonska, Lübeck, 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Landkreis Osnabrück, 1078 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Flughafen München GmbH, 4193 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Pro Seniore Residenz Dornheimer Berg, Arnstadt, 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- VR-Bank Nordeifel e.G., Schleiden, 152 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Das INQA-Audit Zukunftsfähige Unternehmenskultur richtet sich an private und öffentliche Betriebe jeder Größe, Branche und Rechtsform - vorrangige Zielgruppe sind aber kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In die nun angelaufene Pilotphase werden zunächst 100 Betriebe eingebunden. Das INQA-Audit versteht sich als kontinuierlicher, beteiligungsorientierter Prozess, der je nach Voraussetzungen und Möglichkeiten zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauert. Die Bereitschaft zur Veränderung und die Entwicklung vorhandener Potenziale sind für eine erfolgreiche Teilnahme am INQA-Audit wichtiger als schon erbrachte Leistungen. Das INQA-Audit ist für die teilnehmenden Pilotbetriebe kostenpflichtig, die Kostenbeiträge sind nach Größe des teilnehmenden Betriebes gestaffelt.
Das INQA-Audit Zukunftsfähige Unternehmenskultur wurde unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit entwickelt, in der sich die Sozialpartner und die Kammern gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft für eine moderne Arbeitskultur einsetzen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konsequent in den Mittelpunkt stellt. Die Initiative wurde vom BMAS ins Leben gerufen und hat zum Ziel, private und öffentliche Arbeitgeber mit freiwilligen, niedrigschwelligen und praxisnahen Informations- und Beratungsangeboten bei der Vorbereitung auf die Arbeitswelt der Zukunft zu unterstützen.