Am 20. September 2025 fand anlässlich des Weltkindertages eine weitere Konferenz der Reihe „Zukunftsstimmen: Jetzt sind wir gefragt!“ statt - dieses Mal an der Grundschule Hochfelder Markt in Duisburg. So konnten wir mit dem Beteiligungsformat an die Lebenswelt junger Kinder anknüpfen, die in einem Stadtteil mit besonderen sozialen Herausforderungen aufwachsen.
© Bertelsmann Stiftung
Grundschulkonferenz „Mein Leben in Hochfeld: Jetzt sind wir gefragt!“ in Duisburg
Grundschulkonferenz „Mein Leben in Hochfeld: Jetzt sind wir gefragt!“ in Duisburg
Rund 60 Grundschulkinder versammelten sich am Samstagmorgen auf dem Schulhof der Grundschule Hochfelder Markt. Eine Schule, die auf der höchsten Stufe des Sozialindexes liegt und daher einen besonders hohen Unterstützungsbedarf hat.
Nach spielerischen und kreativen Angeboten beim „Markt der Möglichkeiten“ begrüßte Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg (SPD), die Kinder. Er würdigte ihr Engagement und zeigte sich gespannt, welche Wünsche, Sorgen und Bedarfe sie äußern.
Anschließend starteten die vier Workshops, die von Mitgliedern des JugendExpert:innenTeams der Projekte „Familie und Bildung“ und „Schulische Bildung“ entwickelt und durchgeführt wurden: Meine Schule in Hochfeld“, „Meine Freizeit in Hochfeld“, „Mein Zuhause in Hochfeld“ und „Unser Zusammenleben in Hochfeld“.
In drei Arbeitsphasen entwickelten die Kinder mithilfe verschiedener Methoden (z.B. Fotovoice, Sorgenfresser, Malen) ihre Anliegen:
Sie kritisierten Müll, Lärm und fehlende Sauberkeit im Stadtteil.
Sie forderten mehr sichere (und kostenlose) Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie Freizeitangebote.
Verkehrssicherheit war ein großes Thema: Schlaglöcher, zu schnell fahrende Autos und unsichere Wege erschweren es, mit dem Fahrrad zu fahren.
Ein besonderes Anliegen war das Fehlen eines Schwimmbads in der Nähe.
Auch die Situation an ihrer Schule wurde offen angesprochen: zu kleine Räume, die laute Baustelle des Anbaus, unhygienische Toiletten und zu hohe Kosten bei Klassenkassenbeiträgen.
Ein großes Thema war auch die Internationale Gartenausstellung, die nächstes Jahr im RheinPark in Duisburg stattfindet. Denn durch die IGA fällt die Grün- und Freizeitfläche für Kinder in Hochfeld weg bzw. wird kostenpflichtig. Den Eintritt können sich die Familien aber nicht leisten.
Zum Mittag wurden Politiker:innen und Vertreter:innen der Stadt Duisburg eingeladen. Die hohe Nachfrage zeigte, wie wertvoll solche Veranstaltungen nicht nur für Kinder sind. Unter den Teilnehmenden waren Mirze Edis (MdB, Die Linke), Petra Vogt (MdL, CDU), Sebastian Ritter (Bürgermeister, Bündnis 90/Die Grünen) sowie Edeltraud Klabuhn (Bürgermeisterin, SPD). Außerdem nahmen Vertreter:innen der Stadtverwaltung, des Jugendamts und der Zivilgesellschaft teil. Sie traten in der dritten Workshopphase in direkten Austausch mit den Kindern.
Besonders eindrucksvoll war das abschließende Plenum am Nachmittag, als die Kinder und JugendExpert:innen ihre Ergebnisse allen Politiker:innen und Vertreter:innen vorstellten. Die Politiker:innen zeigten sich beeindruckt von der Klarheit und Ernsthaftigkeit der Beiträge. „Ihr habt uns eine Menge Hausaufgaben mitgegeben“, resümierte Nicolas Bak (CDU), Sprecher des Jugendhilfeausschusses.
- Beitrag in der WDR-Lokalzeit aus Duisburg zu unserer Veranstaltung "Grundschulkonferenz in Duisburg"


