Gruppenfoto Workshop Algo.Rules

Gütersloh, Berlin, Zürich und zurück – Die Algo.Rules entwickeln sich weiter

Nach dem erfolgreichen Launch der 9 Regeln für die ethische Gestaltung und den Einsatz algorithmischer Systeme im März 2019 arbeiten wir nun zusammen mit dem iRights.Lab an der Personalisierung und praxisnahen Ausgestaltung der Algo.Rules. Ein partizipativer Entwicklungsprozess bleibt dabei Kern unserer Arbeit. In den letzten Monaten haben wir uns in Workshops zunächst mit Entwickler:innen in Berlin und dann mit Führungskräften in Zürich ausgetauscht, um die Regeln so zu konkretisieren, dass sie im Alltag der zwei Gruppen umgesetzt werden können. Die Ergebnisse des Austauschs fließen in einen Praxisleitfaden für Entwickler:innen und Empfehlungen an Führungskräfte.

Die Veranstaltungen bilden den Auftakt für die zweite Entwicklungsphase der Algo.Rules. Zunächst fanden sich dafür in Berlin Entwickler:innen und Designer:innen zusammen, um über die Konkretisierung der Regeln für ihre Berufsgruppen zu diskutieren. In einem ersten Schritt identifizierten die Teilnehmer:innen die für sie relevanten Aspekte und tauschten sich dann in Kleingruppen über die Themenfelder Nachvollziehbarkeit, Wirkungsüberprüfung, Beherrschbarkeit und Kompetenz aus. Wie kann Nachvollziehbarkeit technisch ermöglicht werden? Welche Herausforderungen gibt es bei der Wirkungsüberprüfung von algorithmischen Systemen? Mit welchen Maßnahmen lassen sich digitale und soziale Kompetenzen aufbauen und teilen? Die Teilnehmer:innen erkannten nicht nur technische Lösungen, sondern vor allem die Notwendigkeit, Raum für ethische Fragestellungen beim Einsatz und der Entwicklung von Algorithmen in der Unternehmenskultur zu schaffen.

Wichtige Impulse und erste Überlegungen, wo Führungskräfte bei dieser Aufgabe unterstützen könnten, wurden in einem zweiten Workshop in Zürich an Entscheider:innen aus Algorithmen entwickelnden und -nutzenden Unternehmen weitergegeben und diskutiert. Etwa zwanzig Teilnehmer:innen kommentierten in dem gemeinsam mit Cornelia Diethelm, Gründerin und Leiterin des Centre for Digital Responsibility (CDR), initiierten Austausch die Form und Praktikabilität der Algo.Rules. Einhellige Meinung der Anwesenden: Die 9 Regeln bieten eine gute Grundlage für unternehmensinterne Diskussionen über die ethischen Konsequenzen algorithmischer Systeme. Eine rege Diskussion entstand vor allem bei der Frage, über die Wirksamkeit von unternehmerischen Selbstverpflichtungen, technischen Standards und durch externe Prüfstellen vergebene Siegel.

Die beiden Workshops waren ein gelungener Startschuss für tiefergehende Konsultationen von Entwickler:innen und Führungskräften in den kommenden Monaten mit dem Ziel die Algo.Rules für die praktische Umsetzung fit zu machen. Ein internationaler Austausch mit Initiativen, die an ähnlichen Prinzipien und Kriterienkatalogen arbeiten und ein Usability Workshop folgen im Herbst.