Die digitale Region - lebenwert und zukunftsstark

Unter dem Motto "Die digitale Region" fand am 5. November 2015 das dritte Bayerische Breitbandforum in der Stadthalle Neusäß bei Augsburg statt. Rund 300 Fachbesucher aus den bayerischen Kommunen und von branchenrelevanten Unternehmen folgten der Einladung der Bayerischen Gemeindezeitung.

// Die digitale Region - lebenswert und zukunftsstark

Unter dem Motto "Die digitale Region" fand am 5. November 2015 das dritte Bayerische Breitbandforum in der Stadthalle Neusäß bei Augsburg statt. Rund 300 Fachbesucher aus den bayerischen Kommunen und von branchenrelevanten Unternehmen folgten der Einladung der Bayerischen Gemeindezeitung.

Einen zentralen Schwerpunkt legte der Veranstalter auf die digitale Region – lebenswert und zukunftsstark.

Breitband in Bayern

Bei der Versorgung der Bevölkerung mit ausreichenden Kapazitäten für ein schnelles Internet stehen die Kommunen in ganz Deutschland vor sehr großen finanziellen, technischen und rechtlichen Herausforderungen. Die Bereitstellung von schnellem Internet ist eine zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge.

Nur durch flächendeckenden hochbitratigen Breitbandanschluss kann echter Wettbewerb stattfinden - und nur so bleibt der ländliche Raum überhaupt angeschlossen und überlebensfähig in Konkurrenz zur Sogkraft der urbanen Räume.

Es ist die Aufgabe der kommunalen Entscheidungsträger, hierfür die beste Lösung zu finden und die Finanzierung sicherzustellen. Die Bürgermeister und Räte, die heute über diese zukunftsfähige Infrastruktur entscheiden, müssen sich noch in 10 oder mehr Jahren daran messen lassen, welche Weichen sie heute dafür gestellt haben.

Diese digitale Infrastruktur wird von Bundesland zu Bundesland und auch von Kommune zu Kommune unterschiedlich angelegt. Dabei ist die Diskussion über eine moderne und zukunftsfähige Infrastruktur mit digitaler Technik in den Kommunen gerade erst erwacht, erreicht sie aber in Deutschland schon mit aller Wucht. Viele Kommunalpolitiker machen sich jetzt gerade auf den Weg und informieren sich über ihre Möglichkeiten – und vor allem über die Notwendigkeit, den Anschluss nicht zu verpassen.

Obwohl die Versorgung regional sehr unterschiedlich ausfällt, ist allen Beteiligten klar: Nur ein flächendeckender hochbitratiger Breitbandanschluss ist zukunftsfähig und bereits jetzt ein echter Standortfaktor. Viele Menschen, viele Unternehmen fragen, wenn sie sich niederlassen wollen, bereits heute als erstes, wie gut die Internetversorgung aussieht. Ist sie schlecht, bleibt die nächste Generation diesen Orten der weißen Flecken fern. Problematisch zu vermitteln ist diese kostenintensive Entscheidung, weil die Werte im wahrsten Sinne des Wortes erstmal in der Erde verschwinden.

Kein Zwei-Klassen-Netz

Die Anstrengung der Bundesregierung bis 2018 flächendeckend ein schnelles Netz zu ermöglichen, ist bisher lediglich eine Ankündigung. Wie die Bemühungen im Einzelfall in der Realität aussehen, unterscheidet sich in ganz Deutschland. In Bayern wähnt man sich recht weit. Die Gefahr liegt aber auf der Hand, dass es schnell zu einer Zwei-Klassen-Versorgung kommen kann: hier langsames, dort schnelles Netz, weil sich unterschiedliche Versorger mit unterschiedlichen Konzepten ans Werk machen. Dabei ist schon jetzt absehbar, dass die geplante Mindestversorgung mit 50 mbit schon in drei bis fünf Jahren nicht mehr ausreichen wird. Der Datenhunger in der Gesellschaft wächst nachweislich exponentiell.

Der Sprecher des BREKO-Verbandes Stephan Albers betonte, ein Erfolgskriterium für eine gute Versorgung mit Breitband laute: “Nicht ohne meinen Bürgermeister.” Das heißt: diese Entscheidung über eine zukunftsfähige Breitbandversorgung muss Chefsache sein – oder werden.

Auch und vor allem im Rahmen des Ansatzes von "SmartCountry" sind jetzt Weichenstellungen von zentraler Bedeutung: Wie kann man die Landflucht stoppen, wie kann man den ländlichen Raum revitalisieren, wie die Folgen des demographischen Wandels, die sich besonders im ländlichen Raum bemerkbar machen, gestalten?

Vor hundert Jahren haben sich die Stadtväter auf den Weg gemacht und in die Infrastruktur von elektrischem Strom investiert. Damals lag der Wechsel von Gaslicht auf Elektrik an. Die Möglichkeiten für Strom haben sich auch erst mit der Zeit ergeben. Gleiches gilt heute für das Netz: Je besser die Ausstattung, desto mehr Möglichkeiten kann man nutzen. Von An- und Ausschalten des Lichts in Räumen über das Starten von Maschinen bis heute sind auch bei der Elektrik zigfache Nutzungen hinzugekommen. Mit der Nutzung von Internetkapazitäten erleben wir gerade eine ähnliche Entwicklung - nur schneller und revolutionärer.