Arbeitslos im Alter

Arbeitslos vor der Rente: Betriebe könnten von älteren Beschäftigten profitieren

Die Arbeitslosenquote der 55- bis 65-Jährigen ist gesunken, doch die Zahlen sind regional immer noch recht unterschiedlich. Dennoch gibt es in ganz Deutschland noch genügend Ältere, die Unternehmen in ihre Betriebe einbinden können.

 

In vielen Branchen droht Fachkräftemangel.  Aufgrund des demografischen Wandels ist davon auszugehen, dass die Zahl der potenziellen Erwerbstätigen in Deutschland in den nächsten Jahren Schritt für Schritt sinken wird. Schließlich werden mehr Menschen in den Ruhestand gehen als auf den Arbeitsmarkt kommen.

Für Unternehmen ist es wichtig, gute und motivierte Mitarbeiter zu haben. Kluge Unternehmen nehmen hierbei auch Menschen in den Blick, die in ihrer Erwerbsbiographie schon weiter fortgeschritten sind. Trotzdem gibt es Ältere, die vor der Rente arbeitslos sind.

Aber wie sehen in Deutschland eigentlich die Arbeitslosenquoten der der 55- bis 65-Jährigen aus?

  1. Die Arbeitslosenquote bei älteren Personen ist gesunken. Im Jahr 2007 lag die Arbeitslosenquote der 55- bis 65-Jährigen noch bei 8,9 Prozent. Zehn Jahre später, 2016, ist sie auf 6,8 Prozent gesunken.
  2. Unter den 55- bis 65-Jährigen sind die Beschäftigungspotenziale größer als in anderen Altersgruppen. Betrachten wir z.B. die Beschäftigungsquote, dann sehen wir, dass 51,4 Prozent der über 55-Jährige einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen. Über alle Altersgruppen hinweg liegt der Wert allerdings 6,4 Prozentpunkte höher
  3. Die Arbeitslosenquote bei älteren Personen variiert zwischen den deutschen Landkreisen. Die wenigsten älteren Arbeitslosen leben im bayerischen Landkreis Eichstätt (1,9 Prozent, 2016), unweit von Ingolstadt – die meisten in der Uckermark in Brandenburg (15 Prozent).

    Unternehmen können von älteren Arbeitnehmern profitieren – schließlich verfügen sie über viel Lebens- und Berufserfahrung. Betriebe können beispielsweise spezielle Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen anbieten, die Arbeitszeiten flexibel gestalten oder verstärkt auf gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen setzen.

    Auf jeden Fall hilft bei der Einbindung Älterer in die lokalen Arbeitsmärkte Folgendes: a) Ein gründlicher Blick auf die tatsächlich vorhandenen regionalen Potenziale, b) das Lernen aus den Erfahrungen anderer und c) engagierte Unternehmen, die sich mit regionaler Politik und Verwaltung abstimmen.