Zwei riesige Puzzleteile aus einer Menschenmenge
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Publikation: Verwaltung und Zivilgesellschaft - wie Kooperation gelingt

Wie kann kooperatives Zusammenwirken zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft auf kommunaler Ebene gelingen? Diese Frage hat die Geschäftsstelle ZiviZ im Stifterverband im Rahmen einer qualitativen Studie für die Handlungsfelder (offene) Kinder- und Jugendarbeit und (offene) Altenhilfe untersucht.

Wie arbeiten Vertreter aus Kommunalverwaltung und von freien Trägern in den Handlungsfeldern der (offenen) Kinder- und Jugendarbeit und der (offenen) Altenhilfe zusammen? Welche Faktoren können das Zusammenwirken in Kontexten des kommunalen Sozialstaats erschweren und welche können zum Gelingen beitragen?

Diese Fragen haben Dr. Holger Krimmer und Magdalena Skurnog von der Geschäftsstelle ZiviZ im Stifterverband mittels einer qualitativen Studie untersucht. Basierend auf leitfadengestützten Interviews in sechs Fallkommunen (je drei pro Handlungsfeld) analysierten die Autoren die jeweiligen Rollenverständ­nisse von Vertretern aus Kommunalverwaltung und von freien Trägern sowie die Bewertung ihrer Beziehungen.

Die Fallstudien kommen zu sehr unterschiedlichen Befunden. Einerseits ergeben sich zwischen den beiden ausgewählten Politikfeldern klare Unterschiede. Der Bereich der Jugendhilfe ist durch eine stärkere rechtliche Regu­lierung des Kooperierens, insbesondere den Jugendhilfeausschuss und die damit verbürgte Einbindung freier Träger in Verwaltungsentscheidungen, sowie durch die Tatsache, dass sie kommunale Pflichtaufgabe ist, charak­terisiert. Die Dichte von Abstimmung und Vernetzung zwischen öffentlichen und freien Trägern, aber auch unter den freien Trägern selbst, ist daher deutlich höher als im Bereich der Altenhilfe. 

„Kooperationen gelingen, wenn die normative, fachliche und ökonomische Ebene – jede für sich genommen – ausreichend entwickelt und funktional aufeinander abgestimmt sind.“
(Autoren der Studie)

Im Ergebnis weist die Studie vier Typen von Kooperationsmustern aus, zwei je Politikfeld, sie verdichtet die Erkenntnisse in einem Modell, das die Logik kooperativen Handelns anhand dreier Ebenen pointiert: der normativen Ebene (beiderseitiges Verständnis von Steuerung/Zusammenarbeit), der fachlichen Ebene (beiderseitiges Verständnis von Fachlichkeit) und der ökonomischen Ebene (beiderseitiges Verständnis über die Vergabepraxis von Aufträgen/Geldern). Die Ausgestaltung der Ebenen entscheidet laut den Autoren da­rüber, ob Kooperationsbeziehungen partnerschaftlich, zweckgebunden, kollegial oder koexistent ver­laufen.

 

Autoren der qualitativen Studie sind Dr. Holger Krimmer, Magdalena Skurnog und Svenja Brink von der Geschäftsstelle ZiviZ im Stifterverband, Berlin. ZiviZ (Zivilgesellschaft in Zahlen) ist der Datenspezialist zur Zivilgesellschaft in Deutschland.

Publikation: Verwaltung und Zivilgesellschaft zwischen Kooperation und Koexistenz

Die vorliegende, von der Bertelsmann Stiftung finanzierte und durch die Geschäftsstelle ZiviZ im Stifterverband erstellte Studie bietet einen ...