Auftakt-Veranstaltung
"In vielen sozialen Bereichen stehen wir vor Aufgaben , die wir nicht delegieren können. Es bedarf vielmehr einer großen gemeinsamen Anstrengung, die dann gelingen kann, wenn Staat, Zivilgesellschaft und auch Unternehmen sie gemeinsam angehen.“ Mit diesen Worten leitete Bettina Windau, Direktorin des Programms Zukunft der Zivilgesellschaft, die Veranstaltung am Montag den 16. November ein, die mit rund 100 Teilnehmerinnen aus Verwaltung und Zivilgesellschaft in Hannover stattfand.
Im Rahmen seines anschließenden Vortrags stellte Prof. Dr. Adalbert Evers die These auf, dass die „herkömmlichen Formen der Zusammenarbeit erhebliche Defizite haben“. Sie schaffen es kaum noch, so Evers, „Brücken in die lokale Zivilgesellschaft zu bauen und sorgen dafür, dass neue Initiativen oft am Rande bleiben“. Gefragt sei dabei „mehr Mut zum Experimentieren“. Die anschließende Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Jugendamt, Freiwilligenzentrum, Kommunalverwaltung und Bundesfamilienministerium zeigte indes, dass trotz aller Unterschiedlichkeit der Entwicklungen das freiwillige Engagement eine immer bedeutsamere Stellung erhält, womit jedoch auch eine Gefahr der Vereinnahmung verbunden sei.
Um einen Einblick in die Situation vor Ort zu geben, wurden im Anschluss die Ansätze und Herausforderungen aus den Modellkommunen des Projekts Synergien vor Ort vorgestellt. Die Städte Hannover, Dessau-Roßlau, Langenfeld und Pirmasens haben sich bereits auf den Weg gemacht, ihre Jugend- und Seniorenarbeit kooperativ zu planen und umzusetzen. Dabei wurde deutlich, dass es neue Formen der Zusammenarbeit brauche, um auf veränderte gesellschaftliche Bedarfe reagieren und diesen gerecht werden zu können.
Einen besonderen Eindruck hinterließen die zwei Gründerinnen ehrenamtlicher Flüchtlingsinitiativen, Ute Jung aus Worpswede und Martina Siegmann aus Waibstadt. Diese zeigten mit ihrem großen Engagement, wie eine gelingende Integration gestaltet werden kann. Gleichsam machten sie deutlich: „Es ist schön, soviel Anerkennung zu erhalten – denn dadurch können wir neue Unterstützer gewinnen. Die größte Anerkennung wäre es jedoch, wenn Entscheider uns zuhören und uns beim Lösen von bürokratischen Hürden besser unterstützen würden.“
Im letzten Block der Veranstaltung wurde anschließend mit allen TeilnehmerInnen diskutiert, welche Herausforderungen in den Bereichen Recht, Wirkungsorientierung, Kulturwandel, Beteiligung und dem Verhältnis von Ehrenamt und Hauptamt aus ihrer Erfahrung bestehen und was dafür getan werden könnte, diese zu bewältigen.
An diesen Herausforderungen wird im Projekt Synergien vor Ort nun weitergearbeitet.
Die Tagesordnung der Veranstaltung und die einzelnen Vorträge finden Sie in der rechten Spalte zum Download. Untenstehend finden Sie ergänzend eine Bildergalerie und Videos zur Konferenz.