Selbst ohne China stehen die Länder im Asien-Pazifik-Raum für 30 Prozent der Weltbevölkerung, 20 Prozent des weltweiten BIP (Kaufkraftparität) und 18 Prozent des Welthandels. Die Region hat sich in Bezug auf Marktgröße und Kaufkraft zu einer der wichtigsten Wachstumsregionen der Zukunft entwickelt. Darüber hinaus verlaufen zentrale Welthandelsrouten durch ihre Gewässer. Daher versuchen die drei großen globalen Wirtschaftsakteure, China, die USA und die EU, sich Macht und Einfluss in der Region zu sichern. "Angesichts der zunehmenden systemischen Rivalität mit China ist es für die wirtschaftlichen und politischen Interessen der EU von entscheidender Bedeutung, sich stärker in Asien-Pazifik zu engagieren – insbesondere mit Blick auf die vieldiskutierte Diversifizierung der Handelsbeziehungen weg von China", so Cora Jungbluth, China-Expertin der Bertelsmann Stiftung.
Da der multilaterale Prozess zur Handelsliberalisierung unter dem Dach der Welthandelsorganisation ins Stocken geraten ist, sind bilaterale Freihandelsabkommen (FHAs) die zweitbeste Option, um eine tiefere wirtschaftliche Integration zu fördern und Anreize für den Handel mit dem jeweiligen Partnerland zu schaffen.