Die Zahl der Kommunen, die ihre Daten als Open Data veröffentlichen, wächst langsam aber stetig. Sichtbarstes Zeichen der Open-Data-Aktivitäten einer Kommunalverwaltung sind die Open-Data-Portale. In einigen Städten haben zivilgesellschaftliche Akteure (häufig Akteure die in den OK Labs der Open Knowledge Foundation organisiert sind) auf freiwilliger Basis Anwendungen entwickelt, mit dem Ziel, einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger der Kommune zu schaffen. Die Bereitstellung von Open Data ist v.a. aus Gründen der Transparenz ein Wert an sich. Die positiven Effekte ergeben sich aber letztlich vor allem, wenn aus diesen Daten etwas Nützliches entwickelt wird.
Gemeinsam mit der Geschäfts- und Koordinierungsstelle GovData der Senatskanzlei Hamburg haben wir mit mehr als 20 geladenen Experten der Open-Data-Community den Workshop „Förderung von Open Data in Kommunen” am 18. September in Köln moderiert.
Konkret wurde u.a. mit kommunalen Vertretern für Digitalisierung, Software-Entwicklern, OPEN.NRW, Open Knowledge Foundation, Fraunhofer IESE, Technologiestiftung Berlin und Konrad-Adenauer-Stiftung an drei Ideen gearbeitet:
· Ausarbeitung eines Muster-Datenkatalogs für offene Datensätze in Deutschland
· Entwicklung einer Plattform für Kommunen, die Open-Data-Aktivitäten bzw. die Zahl von nützlichen Anwendungen auf kommunaler Ebene erhöhen kann
· Und insbesondere: Wie kommunizieren wir die Chancen der Kommunen, die Open Data der Öffentlichkeit bietet?
Großen Anklang fand die geplante Entwicklung eines Muster-Datenkatalogs für offene Datensätze in Kommunen. In einer bundesweiten Recherche sollen offene Datensätze in einer nachvollziehbaren Systematik bereitgestellt werden, um möglichst vielen kommunalen Akteuren den Einstieg in Bereitstellung und Erhebung offener Daten zu ermöglichen. Hier soll auch gemeinsam weiter überlegt werden, wie die offenen Daten neben der Bereitstellung den Weg in die konkreten Arbeitsprozesse der Verwaltungen finden können. Nächste Entwicklungsschritte wurden vor allem darin gesehen, im Kontext kommunaler Open Data die Nutzerperspektive einzunehmen und auch zu recherchieren, was im Sinne der Bedürfnisse von Bürgerinnen und Bürgern an offenen Daten bereitgestellt werden sollte.
Ebenso intensiv wurde diskutiert, wie Kommunen stärker in Kontakt kommen mit der Open-Data-Community, so dass z.B. Coder, Startups oder Studierende gemeinsam mit kommunalen Akteuren mehr nützliche Open-Data-Anwendungen entwickeln können. Es wurden viele Ansatzpunkte für eine bessere Vernetzung diskutiert. Im Ergebnis soll eine Website entstehen, die die Vernetzung zwischen den Akteuren in Community und Verwaltung forciert. Das kann entlang von veröffentlichen „Bürgermeister-Challenges“ ebenso erfolgen wie im Rahmen von Wettbewerben. Vor allem ein in den USA sehr erfolgreiches Fellowship-Modell der Initiative „Code for America“ wurde auf deutsche Zusammenhänge übertragen und weiterentwickelt. In den USA kommen Digitalexperten aus Wissenschaft und Coder-Community für ausgewählte Themen und einen begrenzten Zeitraum in die Kommunen und arbeiten gemeinsam mit anderen kommunalen Akteuren an digitalen Lösungen.
Bis Januar werden die Ansätze im Projektteam weiter konkretisiert und dann mit den Experten diskutiert.