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Offenheit stärken

Deutschland ist aus demographischen Gründen auf Einwanderung angewiesen. Aber nur wenn Deutschland als Einwanderungsland attraktiv ist, werden qualifizierte Einwanderer hierher kommen und sich die bereits im Land lebenden Migranten gesellschaftlich einbringen und als Mitbürger für das Gemeinwohl engagieren.

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Daher ist es wichtig, die Offenheit der Gesellschaft für Einwanderung zu stärken und Aspekte von Willkommenskultur zu fördern:  Ohne die grundlegende Aufnahmebereitschaft in der Bevölkerung und Integrationsbereitschaft bei den Einwanderern kann Migration nicht erfolgreich gestaltet werden. Das Grundgesetz ist die normative Grundlage einer offenen Gesellschaft, an das sich Einheimische wie auch Einwanderer zu orientieren haben, um den sozialen Frieden im Einwanderungsland Deutschland zu bewahren. Die Offenheit der Gesellschaft muss sich darin widerspiegeln, dass sie Einwanderern auf Augenhöhe begegnet und ihnen in keinem Gesellschaftsbereich die Teilhabe erschwert oder vorenthält. Deutschland muss fit für Vielfalt werden.

Wie steht es um Deutschlands Willkommenskultur?

Deutschland ist Europas Einwanderungsland Nummer 1. Tausende kommen in der Hoffnung auf Arbeit, eine bessere Lebensperspektive oder weil sie Schutz vor Verfolgung finden. Doch nur dort, wo sich Menschen wohlfühlen, bleiben sie dauerhaft und tragen zur Gesellschaft und zum Wohlstand bei. Wie aber sieht die aktuelle Haltung der Deutschen gegenüber Einwanderern und Einwanderung aus? Kantar Emnid führt im Auftrag der Bertelsmann Stiftung regelmäßig eine Umfrage durch, die auf diese Frage Antworten gibt. Hier finden Sie die Umfragen aus den Jahren 201220152017 sowie die Studie Bürgersinn in der Einwanderungsgesellschaft von 2018. Die Ergebnisse der aktuellen Studie von 2019 finden Sie hier.

Antidiskriminierung – ein wichtiges Thema für ein vielfältiges Land

Das Thema Antidiskriminierung in Bezug auf Herkunft und Religion ist in Deutschland noch ein junges Thema, dessen Bedeutung in einer vielfältigen Bevölkerung jedoch stetig an Relevanz gewinnen wird. Die Bertelsmann Stiftung möchte einen Beitrag zur Weiterentwicklung der deutschen Antidiskriminierungspolitik leisten, indem sie verschiedene Faktengrundlagen bereitstellt: 2015 haben wir eine Analyse (einschließlich Empfehlungen) zum Stand der deutschen Antidiskriminierungspolitik veröffentlicht (Link zur Studie s. hier). Ende 2018 folgte mit der Faktensammlung Diskriminierung eine umfassende Übersicht zu allen relevanten Studien der letzten zehn Jahre zu diesem Thema, die das Phänomen von vorhandener Diskriminierung in Deutschland veranschaulichen soll (s. Link hier). Des Weiteren ist in der laufenden Projektlaufzeit eine größere Studie über die öffentliche Wahrnehmung und Einschätzung von Antidiskriminierungsmaßnahmen geplant.

ViRaL – Ein Aktionsfonds für eine inklusive und plurale Gesellschaft

Die Bertelsmann Stiftung führte 2018-2019 zusammen mit den Citizens for Europe e.V. das Pilotprojekt „ViRaL – Aktionsfonds für eine inklusive und plurale Gesellschaft“ durch. ViRaL steht für „Vielfalt stärken, Rassismus bekämpfen, Lokal engagieren“. Durch dieses Projekt wurden selbstorganisierte AktivistInnen und deren Grassroots-Organisationen auf lokaler Ebene in Deutschland finanziell und ideell unterstützt, die sich mit ihren Ideen und Aktivitäten für eine plurale und offene Gesellschaft einsetzen und die positiven Effekte von kultureller und ethnischer Vielfalt darstellen. Der Aktionsfonds unterstützte diese Akteure, sich auf der lokalen Ebene zusammenzufinden, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren und sie bei der Konzeption und Umsetzung von kollektiven Projekten zu begleiten.

ViRaL unterscheidet sich von üblichen Unterstützungsfonds dahingehend, dass neben der finanziellen Zuwendung (in Form von Micro-grants) hier die Projektbegleitung der ausgewählten Aktivitäten durch die Erfahrene NGO Citizens for Europe stattgefunden hat, um die Wirkung der einzelnen lokalen Ideen und Projekte weiter zu steigern. Insgesamt wurden 10 lokale Projekte, die sich auf die Ausschreibung im Sommer 2018 beworben haben, für eine Unterstützung durch ViRaL ausgewählt und in ihrer Umsetzung begleitet. Die Begleitung umfasste Projektbesuche vor Ort, fachspezifische Podcasts, Webinare und Experteninputs als auch die Möglichkeit, sich mit Fragen der Projektdurchführung an die Citizens for Europe zu wenden.

Weitere Informationen zu ViRaL, den unterstützten lokalen Projekten und der inhaltlichen Begleitung finden Sie hier.

Vielfaltsmonitor

Um den Umgang mit Vielfalt durch staatliche Strukturen zu erfassen, hat die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit dem Europäischen Forum für Migrationsstudien den "Vielfaltsmonitor" entwickelt, der 2017 veröffentlicht wurde. Mit diesem konzeptuellen Ansatz werden auf der Ebene der Bundesländer zentrale Indikatoren für den Umgang mit Vielfalt wie die Akzeptanz von Einwanderern, die Einbürgerungs- und Antidiskriminierungspraktiken und die gesellschaftliche und politische Repräsentanz von Einwanderern in den Blick genommen. Weiterlesen

Initiative Offene Gesellschaft

Die Bertelsmann Stiftung hat 2016 und 2017 – gemeinsam mit weiteren Trägern des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Migration und Integration – den Beginn der Initiative Offene Gesellschaft finanziell unterstützt, die aus der Zivilgesellschaft heraus ins Leben gerufen wurde. Sie ist eine bürgerschaftliche Initiative ohne Parteibindung, die für das politische Gemeinwesen so eintritt, wie es im Grundgesetz formuliert ist. Die Idee dahinter ist simpel: „Anstatt uns auf eine Politik der Angst einzulassen, sollten wir unsere offene Gesellschaft verteidigen“, schreiben die Initiatoren der Offenen Gesellschaft und haben sich zum Ziel gesetzt, eben für diesen Zweck Menschen zusammenzuführen und Aktivitäten von Organisationen, Bündnissen und Einzelpersonen zu bündeln. Weitere Informationen zu der Initiative Offene Gesellschaft finden Sie hier