zu sehen ist das Cover des Buches "Neu hier" wo mehrere Personen vor hellem Hintergrund stehen

Fotoband: Neu hier! Wie sich Geflüchtete in Deutschland ein neues Leben aufbauen

Alle reden von Migration. Alle reden von Flüchtlingen. Doch wie Geflüchtete hier versuchen klarzukommen, was sie in ihrem „alten Leben“ zurückließen, wie sie sich, trotz vieler Rückschläge, ein neues Leben aufbauen, wissen die wenigsten. Denn einen echten Kontakt haben wir kaum zu unseren neuen Nachbarn. Dabei versuchen viele, hier Fuß zu fassen und ihren Beitrag zu Gesellschaft und Arbeitsleben zu leisten. Die meisten wollen Teil der Lösung sein und nicht des Problems. In einem Fotoband portraitiert Autor und Fotograf Thomas Byczkowski Geflüchtete mit Fotos aus ihrem Leben. Diese Reportagen zeigen Menschen, die trotz vieler Hürden ihren Weg gehen und in Deutschland ihren Platz in Arbeit, Ausbildung und Studium gefunden haben.

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Sie sind neu hier. Es sind Geflüchtete bei uns in Deutschland, die vor neun Jahren aus Syrien vor dem Bürgerkrieg geflohen sind, die nach der Machtübernahme der Taliban aus Afghanistan nach Deutschland gekommen sind oder Schutzsuchende aus der Ukraine, die nach Ausbruch des von Putin geführten Angriffskriegs in den letzten beiden Jahren hier Sicherheit vor den Bomben suchen.

In den Augen einer breiten Öffentlichkeit wird Fluchtmigration mit Problemen assoziiert: ob mit  Wohnungsnot, Kriminalität oder fehlenden Kitaplätzen. All diese Probleme sind real. Sie pauschal auf Flüchtlinge zu schieben, wird der Situation nicht gerecht und diskreditiert die, die selbst Schutz vor Gewalt oder Verfolgung suchen und von Engpässen bei Wohnraumversorgung, Schulen oder Kitas selbst betroffen sind. Viel zu selten wird mit den Geflüchteten oder Schutzsuchenden direkt gesprochen. Warum sind sie hier? Wie kommen sie hier klar? Was haben sie zurückgelassen? Und wie schaffen sie es, sich hier ein neues Leben aufzubauen?

Im vorliegenden Fotoband hat der Fotograf und Autor Thomas Byczkowski genau das getan. Er hat 9 geflüchtete Menschen und ihre nahen Angehörigen im Bundesgebiet interviewt und fotografiert, sie haben ihm ihre sehr persönlichen Erfahrungen und Biografien erzählt. Herausgekommen sind spannende Reportagen von Menschen, die versuchen, hier klarzukommen und sich trotz vieler Rückschläge ein neues Leben aufzubauen. Die trotz vieler Hürden ihren Weg gehen und in Deutschland ihren Platz in Arbeit, Ausbildung und Studium gefunden haben.

Einen echten Kontakt haben die meisten von uns kaum zu unseren neuen Nachbarn. Dabei versuchen die Geflüchteten in der Regel, hier Fuß zu fassen und ihren Beitrag zu Gesellschaft und Arbeitsleben zu leisten. Die allermeisten wollen Teil der Lösung sein und nicht des Problems. Mit diesen wahren Geschichten möchten wir auch ermutigen, die Begegnung mit unseren neuen Nachbarn zu suchen, ihnen zuzuhören, ihre Geschichten weiter zu erzählen. Der Weg zu den Sternen ist steinig, das wird in den Reportagen mehr als klar. Es sind dennoch ermutigende Geschichten. Sie zeigen, dass Integration gelingen kann, wenn alle sich bemühen. Und wenn Geflüchteten auch Chancen geboten werden.

Der Fotoband erscheint gleichzeitig mit unserer Publikation „Von Arbeit bis Zusammenleben. Wie Flüchtlingsintegration in Kommunen gelingen kann“. Auch mit dieser Publikation erweitern wir den Blick, um den Diskurs zu versachlichen und uns auf die Lösungen der Probleme zu konzentrieren. Neben einer Analyse von Prof. Dr. Thränhardt, wie es um die Arbeitsintegration von Geflüchteten steht, geht es um Good-Practice-Beispiele vor Ort (geschildert durch den Journalisten Michael Esser), die anderen Kommunen als Anregung dienen können. Wir fragen, wie diese sich auch auf künftige Fluchtbewegungen gut vorbereiten können und stellen dazu erste Erkenntnisse einer Studie des DESI-Instituts (für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration) vor sowie überregionale Ansätze wie die Welcome Alliance und das Aufnahmeprogramm NesT.

Arbeit und Ausbildung sind Schlüsselthemen für die Integration, das zeigt sich in beiden Publikationen sehr deutlich. Ein Blick in die europäischen Nachbarländer wie Polen, Tschechien, Estland zeigt, so wird in der Studie von Prof. Thränhardt deutlich, dass es möglich ist, in wenigen Monaten zwei Drittel der Schutzsuchenden in Arbeit zu bringen. Arbeit ist nicht nur wichtig, um seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern ist auch sinnstiftend. Und Arbeitsintegration ist eine Chance für unsere Wirtschaft und Gesellschaft, die von Fachkräfte- und Personalmangel geplagt sind.

In beiden Publikationen wird deutlich, dass Integration, bei allen Schwierigkeiten, machbar ist. Was es dazu braucht, das möchten wir in beiden Veröffentlichungen aufzeigen. Unser besonderer Dank gilt Thomas Byczkowski für diese lebensnahen und anschaulichen Reportagen! Und den Geflüchteten bzw. Schutzsuchenden, die uns freimütig Einblicke in ihr Leben und ihre persönliche Geschichte gewährt haben! Dankbar sind wir auch über das Statement von Isabel Schayani, das Sie auf der nächsten Seite finden. Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und uns allen gutes Gelingen für ein besseres Zusammenleben in Vielfalt.