Die kommunalen Demographietypen führen Städte und Gemeinden auf der Basis von ähnlichen Kennzahlenausprägungen in ihrer demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu Gruppen zusammen. Welche spezifischen Herausforderungen aber auch Potenziale gibt es in den Kommunen und welche konkreten Handlungsansätze lassen sich daraus ableiten? Dazu geben die untenstehenden Texte ausführlich Auskunft.
Die Entwicklung der Kommunen in Deutschland verläuft sehr unterschiedlich - demographisch wie sozioökonomisch. Abhängig ist diese Entwicklung von ebenso verschiedenen Einflussfaktoren, die in ihrer Gesamtheit zu vielen konkreten Veränderungs- und Handlungserfordernissen führen. Diese Faktoren betreffen stark die demographischen Trends und Strukturen, reichen aber weiter über die soziale Struktur oder die finanzielle Ausstattung bis hin zur räumlichen Lage der Kommunen - etwa in unmittelbarer Umgebung großer Metropolen oder auch in der ländlichen Peripherie.
Warum macht man eine Gemeindetypisierung?
Indem Kommunen typisiert werden, reduziert man Komplexität: Die Typisierung ermöglicht die analytische Betrachtung einer großen Zahl von Kommunen (hier rund 3.000) entlang von Merkmalen, in dem die Kommunen zu Typen gruppiert werden. Aus der Zuordnung einer Kommune zu einem bestimmten Typ können dann weiterführende spezifische Rückschlüsse für die jeweilige Stadt oder Gemeinde gezogen werden. Gleichzeitig schafft eine Gemeindetypisierung Transparenz.
Demographietypen
Im Folgenden finden Sie Typisierungen für einzelne Kommunen:
Demographietyp 1 - Kleinere stabile ländliche Städte und Gemeinden
Demographietyp 2 - Sozial heterogene Zentren der Wissensgesellschaft
Demographietyp 3 - Prosperierende Kommunen im Umfeld dynamischer Wirtschaftszentren
Demographietyp 4 - Stabile Kommunen im weiteren Umland größerer Zentren
Demographietyp 5 - Städte und Gemeinden im strukturschwachen ländlichen Raum
Demographietyp 6 - Mittelgroße Kommunen geringer Dynamik im Umland von Zentren und im ländlichen Raum
Demographietyp 7 - Urbane Zentren mit heterogener wirtschaftlicher und sozialer Dynamik
Demographietyp 8 - Alternde kleinere Kommune mit Anpassungsdruck
Demographietyp 9 - Stark schrumpfende Kommunen mit besonderem Anpassungsdruck
Methodik
Die Typisierung wurde mit Daten des Wegweisers Kommune auf Grundlage der Datenjahrgänge 2007 und 2008 durchgeführt. Mit Hilfe der Faktorenanalyse wurden in einem ersten Schritt charakteristische Ausprägungen ausgewählter sozio-ökonomischer und demographischer Indikatoren analysiert und zu Faktoren aggregiert. Anschließend wurden mit Hilfe dieser Faktoren und unter Einsatz eines Typisierungsverfahrens 2.915 der bundesweit 2.926 Kommunen (2009) mit mehr als 5.000 Einwohnern zu insgesamt 9 Demographietypen zusammengefasst.
Ziel des Verfahrens ist es, Kommunen so zu Gruppen zusammenzufügen, dass Unterschiede zwischen den Kommunen eines Types möglichst gering sind, die Unterschiede zwischen den Typen aber möglichst groß.
Die Beschreibung der Handlungsansätze für diesen Typ stellt lediglich einen ersten Orientierungsrahmen für Kommunen dar. Die entstandene Typisierung ersetzt daher nicht die individuelle Betrachtung jeder einzelnen Kommune. Spezifische Strategien müssen vor Ort entwickelt werden. Mehr dazu findet sich im Wegweiser-Kommune.de, der hier verlinkt ist: