Junge Menschen arbeiten zusammen

Junge Menschen denken unternehmerisch – jetzt braucht es mehr Gestaltungsräume

Junge Menschen in Deutschland blicken zuversichtlich in ihre berufliche Zukunft und bringen genau die Haltungen mit, die in einer sich wandelnden Arbeitswelt gebraucht werden: Sie denken unternehmerisch, wollen Verantwortung übernehmen und eigene Ideen umsetzen. Bildungseinrichtungen, Ausbildungsbetriebe und Hochschulen sind jetzt gefragt, ihnen die nötigen Gestaltungsräume zu geben. Das zeigt eine Befragung zum Tag der Bildung.

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Ivo Andrade
Project Manager

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Rund drei Viertel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland sind überzeugt, ihren beruflichen Lebensweg gut bestreiten zu können. In einer repräsentativen forsa-Befragung von 14- bis 21-Jährigen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung sowie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) stimmen 74 Prozent dieser Aussage zu. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass unternehmerisches Denken bei jungen Menschen weitverbreitet ist: So handeln 76 Prozent der Befragten lieber auf Grundlage eigener Entscheidungen. 70 Prozent probieren Neues aus, auch wenn es scheitern kann. 68 Prozent geben an, Probleme lieber selbstständig zu lösen. 62 Prozent sagen, dass sie notwendige Dinge auch gegen Widerstände vorantreiben würden.

Junge Menschen wollen unternehmerische Kompetenzen erlernen

Die Befragung zeigt besonders deutlich, dass junge Menschen unternehmerische Kompetenzen erlernen wollen: 85 Prozent der Befragten halten es für wichtig oder sehr wichtig, ein eigenes Projekt planen und umsetzen zu können. 74 Prozent bewerten Kenntnisse über unternehmerisches Denken und Handeln für ihre berufliche Zukunft als bedeutsam. Diese Einstufungen liegen auf Augenhöhe mit etablierten Kompetenzfeldern wie Fremdsprachen oder dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich (MINT). Dies belegt, dass es sich bei der sogenannten „Entrepreneurship Education“, also der Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen, um ein höchst relevantes Thema für junge Menschen und damit eine zentrale Zukunftsaufgabe im Bildungssystem handelt.  

Gleichzeitig klafft zwischen Anspruch und Realität noch eine deutliche Lücke. Das zeigen die Einschätzungen der jungen Menschen zur Frage, wie sehr sie sich in ihrer jeweiligen Einrichtung – sei es die Schule, der Betrieb oder die Universität – einbringen können. Nur rund die Hälfte der jungen Menschen gibt jeweils an, eigene Projekte und Initiativen starten zu können, eigenständig Entscheidungen treffen zu können oder ermutigt zu werden, neue Lösungen für Probleme zu finden. Als Konsequenz bringen lediglich 36 Prozent der jungen Menschen regelmäßig ihre Ideen in ihre Einrichtung ein.

Die Befragung belegt: Es fehlt den jungen Menschen nicht an Motivation oder Ideen. Was ihnen aus ihrer Sicht am meisten helfen würde, sind verlässliche Ansprechpersonen, das Umsetzen ihrer Vorschläge in konkrete Aktivitäten sowie vertrauensvolle Lernumgebungen, in denen der Mut zum Ausprobieren belohnt wird und es Freiräume ohne die Angst vor Fehlern gibt.

Zusatzinformationen 
Für die Studie wurden 1.001 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren über das Panel forsa.omninet online befragt. Die Erhebung fand vom 25. August bis 17. September 2025 statt und ist repräsentativ.

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