Miteinander leben

Perspektiven durch Einwanderung in Deutschland und Österreich

Projektteam

Foto Stephan Vopel
Stephan Vopel
Director
Foto Kai Unzicker
Dr. Kai Unzicker
Senior Project Manager
Foto Yasemin El-Menouar
Dr. Yasemin El-Menouar
Senior Expert – Religion, Werte und Gesellschaft
Foto Julia Tegeler
Julia Tegeler
Project Manager
Foto Jutta Pohl
Jutta Pohl
Project Assistant

-

Europa ist im Jahr 2015 mit einer Reihe schockierender Ereignisse konfrontiert worden. Die Anschläge auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“, im November dann an vielen Stellen in Paris und der fortwährende Krieg in Syrien und Irak verunsichern die europäischen Gesellschaften. Die Ankunft von mehr als einer Million Flüchtlinge in Europa hat eine Willkommenskultur geweckt, aber die massenhaften sexuellen Übergriffe gegen Frauen durch Einwanderer in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten haben große Ängste hervorgerufen.

Drei Podiumsgespräche in Wien und Berlin

Panel 1: Untergang des Abendlandes? - Identität und Zusammenhalt im 21. Jahrhundert (4. März 2016)

  Diskussionsteilnehmer:

  • Dr. Naika Foroutan, Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik, stellvertretende Leiterin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt Universität Berlin
  • Dr. Reinhard Müller, Journalist, verantwortlicher Redakteur für "Staat und Recht" sowie "Zeitgeschehen" bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
  • Alev Korun, Politikerin, die Grünen, Sprecherin für Menschenrechte, Migration und Integration, Abgeordnete im österreichischen Nationalrat
  • Dr. Rainer Münz, Migrationsforscher, Mitglied des European Political Strategy Centre, EU Kommission

Moderation:

  • Doris Simon (Deutschlandfunk)
  • Christoph Takacs (ORF III)

Den vollständigen Mitschnitt der Podiumsdiskussion können Sie auf der Website des Deutschlandfunks herunterladen: Untergang des Abendlandes?  Identität und Zusammenhalt im 21. Jahrhundert (mp3)

Der Deutschlandfunk hat darüber hinaus ein Feature zur Podiumsdiskussion produziert, das online nachgehört werden kann: Versuchslabor für die Mehrheitsgesellschaft (von Benjamin Dierks).

Panel 2: Friede durch Kreuz und Koran? - Das Spannungsverhältnis zwischen Religion und Politik heute (9. Mai 2016)

Diskussionsteilnehmer:

  • Hatice Akyün, Journalistin und Schriftstellerin; zu Ihren Büchern gehört "Einmal Hans mit scharfer Soße" und "Verfluchte anatolische Bergziegenkacke. Oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand"
  • Dr. Michael Spindelegger, Generaldirektor des International Centre for Migration Polidy Development, ehemaliger österreichischer Außen- und Finanzminister
  • Dr. Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • Prof Paul Zulehner, Universität Wien

Moderation:

  • Anne Francoise Weber (Deutschlandradio Kultur)
  • Christoph Takacs (ORF III)

Die vollständige Aufzeichnung der Diskussion sowie Ausschnitte aus der Fernsehübertragung finden Sie hier

Panel 3: Auf dem Weg zum europäischen Islam - Zusammenleben in pluralen Gesellschaften (3. Juni 2016)
  • Musliminnen und Muslime leben schon seit vielen Jahrzehnten in Deutschland und Österreich, doch ihre Zahl nimmt durch die neuen Migrationsbewegungen stark zu. Ist hier Platz für ihren Glauben? Und wie gestaltet sich das Miteinander mit anderen Religionsgruppen und mit Menschen, die Religion am liebsten ganz aus der Öffentlichkeit verbannen würden?

In der dritten Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe "Miteinander leben" von Deutschlandradio, Bertelsmann-Stiftung und ORF geht es am Freitag, dem 3. Juni in der Berliner Bertelsmann-Repräsentanz um das Zusammenleben in pluralen Gesellschaften.

Auch wenn der Islam bereits seit langem zu Deutschland und Österreich gehört, besteht die Frage, welchen Raum ihm die Mehrheitsgesellschaft jeweils gibt und welche Ansprüche sie an ihn stellt. Muss das Kopftuch abgelegt werden, muss jeder Händedruck zwischen Männern und Frauen akzeptiert werden, damit die Demokratiefähigkeit bewiesen ist? Welcher Umgang mit Fundamentalismus und Radikalisierung ist gesellschaftlich geboten? Braucht es neue Konzepte für einen europäischen Islam oder haben die hier lebenden Muslime schon längst einen Weg gefunden, ihren Glauben und ihr Leben in dieser Gesellschaft zu verbinden? Und welche Rolle spielen dabei die muslimischen Verbände und die Institute für Islamische Theologie?

Es diskutieren:

  • Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., Berlin
  • Marwa El Roumy, Jugend der Ligakultur, Wien
  • Prof. Dr. Ednan Aslan, Religionspädagoge an der Universität Wien
  • Dr. Bekir Alboga, Generalsekretär der DITIB, Köln

 Moderation:

  • Dr. Sebastian Engelbrecht, Deutschlandradio

Aufzeichnung: Freitag, 3. Juni 2016, 11 Uhr, Bertelsmann-Repräsentanz, Berlin

Sendung: Deutschlandradio Kultur, Religionen am Sonntag, 5. Juni, 14.05 Uhr

Zur Anmeldung

Einwanderung und Identität

Mit dieser Kooperation versuchen Bertelsmann Stiftung, Deutschlandradio und ORF III, den Blick gleichzeitig zu weiten und zu schärfen, indem wir nicht nur auf die Situation in Deutschland blicken, sondern auch in Österreich. Beide Länder stehen vor der Herausforderung, eine große Anzahl von Flüchtlingen zu integrieren, Wohnung und Arbeit für sie zu finden.

Es geht aber auch um ideelle Integration: Wie verändert sich die deutsche und die österreichische Identität durch die Einwanderer? Welche Prinzipien gelten in den beiden mitteleuropäischen Gesellschaften? Prägen Leitkultur oder Multikulturalismus Politik und Gesellschaft? Und welche historischen Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland erschweren oder erleichtern Integration?

Integration und Religion

Besonderes Gewicht messen wir der Rolle der Religion bei. Spielt die Religion bei der Integration der Einwanderer tatsächlich nur eine destruktive, trennende Rolle? Kann sie verbinden und befrieden? Welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft? Kann interreligiöser Dialog auf dem gesellschaftlichen und politischen Feld Brücken bauen – für den sozialen Frieden innerhalb von Österreich, Deutschland, Europa und für den Frieden zwischen Europa und den muslimisch geprägten Staaten?

Zu dieser Diskussion gehört auch die Frage, gehört der Islam zu Europa. Muslime lösen in der Mehrheitsbevölkerung oft Unbehagen aus. Kann sich das ändern? Kann der Islam zur gelebten Normalität in Deutschland und Österreich werden? Welchen Umgang mit Vielfalt brauchen unsere pluralen Gesellschaften, damit religiöse Bräuche nicht zum Ausschlusskriterium werden – und wo sind die Grenzen? Wie versteht ein solcher „Euro-Islam“ die Scharia und den Dschihad?

Sendung und Dokumentation

Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur senden ausführliche Hintergrundbeiträge zum Thema und direkt anschließend die Podiumsdiskussion. Im Kanal „Dokumente und Debatten“ (im Digitalradio und im Internet unter http://www.deutschlandradio.de/dokumente-und-debatten.237.de.html) können Sie die Diskussionen live verfolgen.

Der Kultur- und Informationssender ORF III überträgt die erste und die zweite Diskussion im Fernsehen.