Mehrere Menschen, gezeigt aus der Vogelperspektive, laufen auf mit schwarzen und weißen Steinen gepflasterten Wegen.

Miteinander leben: Migration in Deutschland und Österreich gestalten

Die Integration tausender Flüchtlinge ist für Deutschland und Österreich eine Mammutaufgabe. Wie gehen sie mit der Herausforderung um und welchen Einfluss haben Einwanderer auf die deutsche und österreichische Identität? Unsere Veranstaltungsreihe mit Deutschlandradio und ORF III geht dem auf den Grund.      

 

Angesichts tausender Flüchtlinge im Land und vor den Grenzen verlangen in Deutschland und Österreich viele Fragen nach Antworten: Worin liegen die Chancen und Risiken von Migration? Verändern sich durch Einwanderung die deutschen und österreichischen Identitäten? Welche historischen Unterschiede zwischen den beiden Nachbarstaaten erschweren und erleichtern Integration? Und welche Rolle spielt Religion bei der Aufnahme der Neuankömmlinge?

Die erste von drei Podiumsdiskussionen von Deutschlandradio, ORF III und Bertelsmann Stiftung widmete sich am 4. März in der Bertelsmann Repräsentanz in Berlin dem Thema "Identität und Zusammenhalt in Deutschland und Österreich". Diskussionsteilnehmer waren Prof. Naika Foroutan, stellvertretende Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin; Reinhard Müller, verantwortlicher Redakteur für "Staat und Recht" sowie "Zeitgeschehen" bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; Alev Korun, Abgeordnete im österreichischen Nationalrat für Die Grünen und Sprecherin für Menschenrechte, Migration und Integration sowie Dr. Rainer Münz, Mitglied des European Political Strategy Centre, EU Kommission.

Als Grundlage für die Diskussion dient der Debattenbeitrag "Zwei Staaten, zwei Nationen – und jede Menge Identitäten" von Werner T. Bauer.

Der österreichische Orientalist und Kulturanthropologe wirft in seiner Untersuchung einen Blick auf die Nachbarn Deutschland und Österreich, die durch Geschichte, gemeinsame Sprache und kulturelle Verwandtschaft verbunden, aber in vielerlei Hinsicht auch recht unterschiedlich sind. Er untersucht ihre nationalen Identitäten und den daraus resultierenden Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt am Beispiel der Zuwanderung. Um hierbei die Unterschiede zwischen beiden Ländern verstehen zu können, genügt es nicht, allein die Migrationsgeschichte der "Gastarbeiter" in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts näher zu betrachten. Der Umgang mit "dem Fremden" ist immer auch eine Frage des Umgangs mit sich selbst. Vor diesem Hintergrund zeigt Bauer auf, wie deutsche und österreichische Identitäten entstanden,  was sie ausmacht, wie sie sich entwickelten und veränderten – nicht zuletzt durch Migration.

Die zweite Podiumsdiskussion, die am 9. Mai in Wien stattfindet, nimmt das Spannungsverhältnis zwischen Religionen, Kultur und Politik in Deutschland und Österreich unter die Lupe. Die dritte Veranstaltung am 3. Juni in Berlin steht unter dem Titel "Auf dem Weg zum europäischen Islam – Zusammenleben in pluralen Gesellschaften".

Weitere Infos zur Veranstaltung

Sie konnten die Veranstaltung nicht live verfolgen? Eine Zusammenfassung und Radio-Aufzeichnung bietet der Deutschlandfunk. Eine weitere Radio-Aufzeichnung strahlt Ö1 am 23. März um 16:00 Uhr in der Sendung "Praxis - Religion und Gesellschaft" aus.