Andererseits werden zwei Drittel der Kinder, die einen Platz in einer KiTa haben, in Gruppen betreut, die über keine kindgerechte Personalausstattung nach wissenschaftlichen Standards verfügen. Damit sind diese Gruppen nicht ausreichend für die Erfüllung des Bildungs- und Betreuungsauftrags ausgestattet.
Schließlich können in den KiTas vorhandene Stellen in zunehmendem Maße nicht besetzt werden, da der Fachkräfte-Bedarf höher ist als das Angebot. Hohe Krankheitsraten des KiTa-Personals wirken sich ebenfalls verschlechternd auf die Personalbesetzung in den KiTas aus, zumal oftmals Vertretungskräfte nur eingeschränkt vorgesehen bzw. vorhanden sind. Für Kinder und Eltern bedeutet dies, dass Betreuungszeiten immer wieder – oftmals sehr kurzfristig – reduziert oder auch Gruppen zeitweise geschlossen werden müssen. Dies ist nicht nur insbesondere für Familien, die auf die Betreuung der Kinder in den KiTas angewiesen sind, um ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen zu können, äußerst problematisch; es hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte, in denen die Eltern berufstätig sind.
Das Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme sowie der Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule 2023 liefern Daten auf der Ebene der Bundesländer, für zentrale Indikatoren auch auf der Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise. So können der Status quo sowie mögliche Entwicklungen bis 2030 – mit besonderem Fokus auf die Situation des KiTa-Personals – differenziert für die regionalen Besonderheiten transparent gemacht und entsprechend Handlungsbedarfe identifiziert werden. „KiTa-Personal braucht Priorität! Auch 2023!“ gibt einen Überblick über die zentralen Ergebnisse beider Veröffentlichungen und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf.