In einer Zeit wachsender geopolitischer Spannungen, systemischer Schocks und hybrider Bedrohungen markiert die im März 2025 vorgestellte „EU Preparedness Union Strategy“ den bislang umfassendsten Versuch, Europas Streben nach Resilienz in konkrete Maßnahmen zu übersetzen. Mit ihren Regulierungs-, Finanz- und Koordinierungsinstrumenten verfügt die EU über einzigartige Voraussetzungen, um die europäische Krisenvorsorge über die militärische Bereitschaft hinaus zu stärken.
Doch die Strategie droht, zu breit angelegt zu sein – und damit sowohl Brüssel als auch die Mitgliedstaaten zu überfordern, ohne zugleich den notwendigen politischen Rückhalt zu sichern. Damit die Initiative tatsächlich zu greifbaren Ergebnissen führt, sollte die Europäische Kommission den Fokus schärfen und klare Prioritäten setzen: auf jene Bereiche, in denen europäisches Handeln echten Mehrwert schafft und Resilienz im Alltag der Bürgerinnen und Bürger spürbar macht.
Der Policy Brief benennt drei Prioritäten für eine stärkere Rolle der EU:
- Nationale Kontexte verstehen – um gemeinsame Herausforderungen und den Bedarf an europäischen Lösungen zu erkennen.
- Komplementierung der NATO-Resilienz-Agenda – um die kollektive Wirkung über die militärische Verteidigung hinaus zu erhöhen.
- Gesellschaftliche Krisenvorsorge stärken – durch die Förderung von Zivilgesellschaft und lokalen Akteuren, um Europas Fähigkeit zu stärken, Krisen standzuhalten und unter Druck handlungsfähig zu bleiben.


