Pirna ist eine Stadt zwischen Dresden und Tschechien, mit einem Oberbürgermeister, der von der AfD aufgestellt wurde. In dieser Stadt versuchen u.a. einige Jungs gegen das erstarkende rechtspopulistische Gedankengut anzugehen. Am 15. April sitzen sie im dreitägigen Peer-Qualifizierungs-Workshop des Projektes "Engagement junger Menschen für Demokratie" in Leipzig. Sie wollen lernen, wie sie an ihrer Schule aber auch darüber hinaus aufklären und Widerstand leisten können. Mit diesen Fragen sind sie nicht allein, denn auch die anderen Teilnehmenden treibt die Sorge um ein Erstarken autoritär-populistischer Parteien in ihren Kommunen, in Sachsen und Europa um.
Genau an dieser Stelle setzt die Peer-Qualifizierung an. In einem Workshop lernten die Jugendlichen, was Populismus überhaupt bedeutet und wie er sich zeigt, wie die EU-Wahl funktioniert, für was die antretenden Parteien stehen und auch, wie sie mutig vor Gruppen auftreten können. Umgesetzt wurde der Workshop von der Aktion Zivilcourage.
Am dritten Workshoptag konnten die Teilnehmenden ihre Ideen zur Wahlmobilisierung von Peers mit einer ortsässigen Künstlerin und einem Künstler umsetzen. Aus dieser Aktion entstanden u.a. viele Sticker - einige von ihnen sind absichtlich so groß, dass damit Aufkleber aus der rechtsnationalen und faschistischen Szene im öffentlichen Raum überklebt werden können.
Die Gruppe aus Pirna blieb auch über unser Angebot hinaus aktiv und bot gemeinsam mit den Künstler:innen einen Workshop am Projekttag des Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna an, welches ebenfalls im medialen Diskurs steht (siehe: Gymnasium Pirna: Streit um OB-Teilnahme am Schulfest | MDR.DE).
In Bremen trifft der Workshop zwar auf eine weniger angeheizte Stimmung - doch auch hier ist die Motivation hoch, sich über die Tage der Peer-Qualifizierung hinaus für ein demokratisches Miteinander stark zu machen.
Viele Teilnehmende engagieren sich nicht nur weiter an ihren Schulen, sondern einige von ihnen auch in der JugendCommunity unseres Projektes. Ziel dieses ist es, jungen Menschen frühzeitig Demokratieerfahrungen zu ermöglichen, damit sie erleben, dass ihre Stimme zählt und sie Chancen zur Mitgestaltung haben.
Die Veranstaltungen in Sachen und Bremen sind Teil von „Wählen ab 16“ aus dem Projekt „Engagement junger Menschen für Demokratie“. Ziel des Projektes ist es, die Teilnahme junger Menschen an Wahlen zu stärken, die Absenkung des Wahlalters auf 16 auf allen politischen Ebenen zu fördern und insbesondere Strategien zu entwickeln, benachteiligten Jugendlichen Zugänge zu ihren demokratischen Rechten zu eröffnen.