Berufsbildung in Indien auf dem Prüfstand

Berufsbildung zählt zu Indiens größten gesellschaftlichen Herausforderungen: Bis 2020 muss das Land 500 Millionen Arbeitskräfte ausbilden. Ein effektives Ausbildungssystem könnte Abhilfe schaffen, so das Ergebnis einer internationalen Konferenz im südindischen Bangalore.

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Dr. Peter Walkenhorst
Senior Project Manager

Ohne geeignete Bildungsangebote bleiben Hunderte Millionen junger Inder von Fortschritt und Wohlstand ausgeschlossen. Das Thema Bildung war daher auch ein Schwerpunkt der ersten Indienreise von Bundespräsident Joachim Gauck. Im Rahmen seines Besuchs sprach er auf der Konferenz „How to tackle the skills mismatch in India – a company driven approach“ am 7. Februar 2014 in Bangalore über die Bedeutung der beruflichen Bildung für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Die Konferenz war eine gemeinsame Initiative von Liz Mohn, stellv. Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, und N.R. Narayana Murthy, Executive Chairman und Gründer des indischen IT-Dienstleisters Infosys.

Pragmatische Lösungskonzepte gefragt

Bei der Konferenz diskutierten einflussreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Bildungssektor pragmatische Lösungskonzepte. Im Fokus stand dabei die Rolle, die indische und deutsche Unternehmen bei einer Ausbildungsoffensive spielen können. Neben Bundespräsident Gauck gehörten zu den Konferenzteilnehmern Arun Maira, Mitglied der indischen Planungskommission, J.P. Rai, Generaldirektor der „National Skill Development Agency“ der indischen Regierung, Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, und Dr. Jörg Dräger, Bildungsvorstand der Bertelsmann Stiftung. Wirtschaftsvertreter kamen von indischen Konzernen wie Baja Allianz, Bharat Forge, Kirloskar, sowie von prominenten deutschen Unternehmen, die Indien als wichtigen Zukunftsmarkt sehen, darunter BMW, Bosch, Daimler und Volkswagen.