In weiteren Sessions wurden Best Practices rund um Offene Daten ausgetauscht. Jana Plomin vom Fraunhofer FOKUS, Markus Böling von der Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) und Mathias Bornschein vom Umweltbundesamt berichteten, wie eine Datenstrategie auf dem Weg zu einer daten-affinen Organisation helfen und zu mehr Nutzung der Daten führen könne. Lernen kann man auch von Prototypen. Max Eckert und Klemens Maget von der Open Data Informationsstelle Berlin setzen auf „Prototyping“: In kleinen Projekten entwickeln sie konkrete Datennutzungsbeispiele und lernen dabei direkt mit den Nutzern. Sie zeigten dabei Beispiele wie Linked Data Organigramme, analytische Dashboards und Suchmaschinen für Geodaten. Ann Cathrin Riedel, CEO des NExT Netzwerks, unterstrich, wie wertvoll Netzwerke für die Datenarbeit sind. Sie zitierte einen Teilnehmer, der es treffend formulierte: „Selbst, wenn ich 100 Jahre hätte, schaffe ich es nicht allein!“ Der Wert des gegenseitigen Lernens im Netzwerk wird in einer kommenden Studie mit den Mitgliedern weiter beleuchtet.
Im Schlussvortrag wünschte sich Prof. Dr. Sebastian Meier von der Fachhochschule Potsdam einen Wandel „von Leuchttürmen zum Lichtermeer.“ Für ihn liegt der Schlüssel in der Standardisierung: einheitliche Datenformate und -strukturen, konsistente Schnittstellen und Infrastrukturen sowie eine klare Änderungsverfolgung. Das Wichtigste aber? Das Vertrauen darauf, dass Daten regelmäßig aktualisiert werden – wie es in Veröffentlichungsplänen festgelegt ist. Denn die Nutzung offener Daten ist aufwändig und lohnt sich vor allem dann, wenn die Daten verlässlich und kontinuierlich bereitgestellt werden.
Netzwerke, wie sie auf der Public Data Konferenz bestehen, entstehen und ausgebaut werden, sind relevant in der weiteren Entwicklung des Themas. Bekannte und neue Gesichter aus dem Netzwerk des Open Data Barcamps konnten ihren Teil zu einem gelungenen Austausch beitragen. Eines war uns klar: Die Wiederverwendung von Daten geschieht nicht automatisch, sobald sie einmal geöffnet sind. Stattdessen müssen wir weiterhin Ressourcen und Zeit investieren, um eine Community rund um unsere wertvollsten Daten aufzubauen.