Anscheinend vieles - folgt man zumindest den Meinungen der Experten, die auf Einladung von Frau L. Mohn Ende Juni nach Berlin kamen. Dabei diskutierten u. a. Fredmund Malik vom gleichnamigen Management-Zentrum in St. Gallen, Bertelsmann-Personalvorstand Immanuel Hermreck und Unternehmerin Lencke Steiner, vormals auch Vorsitzende des Bundesverbandes Junger Unternehmer, gemeinsam mit den Kuratoriumsmitgliedern der Stiftung Carolina Müller-Möhl und Christoph Mohn Herausforderungen der Führung.
Liz Mohn fasste eingangs die Herausforderung für alle Führungskräfte in dem Satz zusammen: „Wir müssen lernen, mit Krisen zu leben!“. Das gehe für Führungskräfte mit hohen Anforderungen und oft schlaflosen Nächten einher. Eine der größten Aufgaben für Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sieht Professor Malik in der Bewältigung der, wie er es nennt: "Großen Transformation"! Viele Unternehmen und deren Führungskräfte seien sich der Auswirkungen der technologischen Umbrüche auf Geschäftsmodelle und Führungskulturen immer noch nicht bewusst.
Warnendes Beispiel dafür sei laut Malik immer noch: KODAK. Lange Zeit die Speerspitze im Bereich der Fototechnologie hatte das Unternehmen die besten Chemiker der Welt. Und am Ende wurde das ausgerechnet zum größten Problem … weil sich die Mitarbeiter nicht mehr auf digitale Technologien umstellen konnten und/oder wollten. Ein Fazit von Professor Malik war: „Wir brauchen mehr Leadership denn je!“ Das Kompetenzzentrum habe mit seinen Studien zur zukunftsfähigen Führung und den Executive Trainings eine Vordenker-Rolle übernommen. So sei z. B. „Die „Akte Personal“ für ihn inzwischen das Standardwerk bei der Neuausrichtung der Personalpolitik.
Zukunft der Führung… und was ein Kompetenzzentrum dazu beitragen kann?
Die Fähigkeit, Menschen zu motivieren und ihnen Sinnstiftung in ihre Arbeit zu vermitteln, ist aus Sicht von Christoph Mohn eine unabdingbare Voraussetzung bei der Personalauswahl. Deshalb sei es für die Führung der Zukunft umso wichtiger, eine Vorbildfunktion einzunehmen und Werte zu leben. Die Zeit der Egomanen ist vorbei – die Ära integerer, glaubwürdiger Führungskräfte sei angebrochen. Demut sei hier ein unverzichtbarer Wert. Deshalb wurde die Bedeutung der Lernarchitektur der Executive Trainings mit der Fokussierung auf die Persönlichkeitsentwicklung u. a. durch das Peer-Group-Learning unterstrichen.
Ein besonderes Lob erhielten auch die Executive Trainings für weibliche Führungskräfte durch Carolina Müller-Möhl und Lencke Steiner – wurden beide doch schon als Praxisreferentinnen mit Fragen der Teilnehmerinnen zu ihrem Führungsverständnis und ihren Erfolgsstrategien sowie ihrer Lebens- und Karriereplanung gelöchert. „Aber wären Männer mit Blick auf Rollenverständnis und Lebensplanung nicht mittlerweile die wesentlich relevantere Zielgruppe?“ – die provokante Frage stellten zumindest die Damen in der Runde.
Aber auch im Hinblick auf die Vermarktung über Social Media, das Angebot web-basierter Seminarinhalte und die stärkere Einbeziehung des Alumni-Netzwerkes hatte die Experten-Runde konkrete Anregungen für den Ausbau des Portfolios des Kompetenzzentrums. Insbesondere durch die Führungsphilosophie der Familie Mohn habe das Kompetenzzentrum ein glaubwürdiges und in der Praxis bewährtes Führungsmodell als Fundament – so die Meinung der externen Experten.