Unternehmen zu Ausbildung von Menschen mit Migrationshintergrund befragt

Während für viele Betriebe Auszubildende mit Migrationshintergrund Normalität sind, haben fast 60 Prozent der Ausbildungsbetriebe aus Sorge vor Sprachbarrieren oder kulturellen Unterschieden noch nie einen Jugendlichen mit Migrationshintergrund ausgebildet.

Derzeit bilden knapp 70.000 Unternehmen einen oder mehrere Jugendliche mit Migrationshintergrund aus. Das sind rund 15 Prozent aller Ausbildungsbetriebe in Deutschland. Für diese Betriebe sind Auszubildende mit ausländischen Wurzeln längst selbstverständlich. 60 Prozent der Betriebe hingegen haben noch nie einem Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine Ausbildungsstelle gegeben.

Die Befragung zeigt auch: Der Großteil (75,3 Prozent) der Betriebe, die bereits Jugendliche mit Migrationshintergrund ausbilden, betrachtet das als selbstverständlich und bildet erfolgreich aus. Eine ausländische Herkunft ist für diese Betriebe offensichtlich kein Kriterium bei der Auswahl eines Bewerbers. Vor allem zuverlässig sollen die Auszubildenden sein und eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringen.

Gegen die Einstellung von Azubis mit ausländischen Wurzeln sprechen nach Angaben der Unternehmen neben fehlender Bewerbungen (74,8 Prozent) die Sorge vor Sprachbarrieren (38 Prozent) und kulturellen Unterschieden (14,7 Prozent). Nur ein geringer Teil der Betriebe befürchtet schlechtere Leistungen bei diesen Jugendlichen (9,1 Prozent).