Unterschiedliche Frauen, die zusammenstehen und sich gegenseitig unterstützen, Feminismus und Frauentagskonzept

Equal Pay ist nur ein Teil der Geschichte: Potenziale und Herausforderungen für Frauen am Arbeitsmarkt

Vom Gender Pay Gap über Motherhood Lifetime Penalty bis hin zum Gender Pension Gap: Es ist noch immer ein weiter Weg bis zur Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Dabei ist es gerade in Zeiten eines beschleunigten Strukturwandels und zunehmenden Fachkräftemangels wichtig, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu unterstützen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von zeitlichen, finanziellen und kulturellen Ansatzpunkten.   

#Frauenerwerbstätigkeit      #Arbeitsmarkt      #Gleichstellung      #Fachkräftemangel

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Aus wirtschaftlicher und gleichstellungspolitischer Perspektive ist es von höchster Relevanz, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu stärken.

Mit knapp 78 Prozent ist die Frauenerwerbstätigenquote im europäischen Vergleich zwar eine der höchsten, doch arbeitet rund die Hälfte aller deutschen Frauen in Teilzeit. Und das, obwohl sie meist hochqualifiziert sind und mehr arbeiteten, wenn es bessere Rahmenbedingungen gäbe. Gerade in Zeiten des Strukturwandels und zunehmenden Arbeitskräftemangels muss das Erwerbspotenzial von Frauen gestärkt werden. Die wirtschaftlich notwendige Fachkräftesicherung kann auch als Chance verstanden werden, um durch eine erhöhte Erwerbsbeteiligung von Frauen die Diskriminierung am Arbeitsmarkt zu mindern und Frauen Chancen für berufliche Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen.   

Eine Reihe von Gender Gaps zeigt das Gesamtbild und aktuelle Ausmaß der (Un-)Gleichstellung am Arbeitsmarkt.

Neben dem weithin bekannten Gender Pay Gap, auf den am 6. März besonders hingewiesen wird, gibt es eine Vielzahl weiterer Geschlechterungleichheiten, die die strukturellen Hemmnisse für Frauen am Arbeitsmarkt charakterisieren. Dazu zählen zum Beispiel auch der Gender (Work) Time Gap, der Financial Literacy Gap, der Gender Lifetime Earnings Gap oder der Gender Pension Gap. Um das gesamte Ausmaß der Benachteiligung zu überblicken, müssen die Dimensionen Zeit, Geld und Kultur in den Blick genommen und ihre Wechselbeziehungen untereinander betrachtet werden. Neben Ergebnissen aus der Arbeitsmarktforschung zu den Unterschieden bei der Entlohnung sind ebenso Erkenntnisse zu Ungleichheiten der Aufteilung von Zeit für Erwerbs- und Sorgearbeit oder zum Beispiel zu Unterschieden in finanzieller Bildung essenziell.

Die Zeitautonomie von Frauen zu verbessern und veraltete Rollenbildern zu überwinden, sind zentrale Hebel zur Stärkung der Frauen am Arbeitsmarkt.

Die Frage danach, wie in einem Paar-Haushalt bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Sorgearbeit aufteilt werden, ist oft ein komplexer Prozess. Die gegebenen Rahmenbedingungen und strukturellen Hürden führen derzeit immer noch oft zum traditionellen Familienmodell des männlichen Allein- oder Mehrverdieners. Deshalb sollten nicht nur finanzielle Erwerbsanreize, zum Beispiel durch eine Reform von Ehegattensplitting und Minijobs, verbessert werden. Zudem müssen die Aspekte der Zeitsouveränität sowie die Prägung durch kulturelle Rollenbilder verstärkt in den Fokus rücken. Andere politische Instrumente, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung der Elternzeit oder flächendeckende Kinderbetreuung, aber auch betriebliche Maßnahmen zur Arbeitszeit und Organisation können Chancen eröffnen, Potenziale heben und langfristig die Kultur verändern.

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