Jeder vierte Deutsche ist allein aus beruflichen Gründen schon mindestens einmal umgezogen. Viele von ihnen mehrfach und ein kleiner Teil sogar ins Ausland. Für drei Viertel der Bundesbürger war ein Umzug aus Arbeitsgründen bislang jedoch kein Thema.
Dies zeigt eine repräsentative Infas-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Danach ist die berufliche Mobilität in Deutschland sehr unterschiedlich ausgeprägt. So mussten oder wollten 77 Prozent der Bevölkerung aus beruflichen Gründen bislang noch nie ihren Wohnort verlassen. Erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität hat dagegen der Bildungsabschluss. Denn je höher die Qualifikation, umso häufiger waren die Befragten bereit, für ihren Arbeitsplatz umzuziehen. Die Hälfte von diesen sogar mehrfach, knapp jeder Dritte der beruflich Mobilen ist sogar schon dreimal oder noch häufiger wegen der Arbeit umgezogen. Und immerhin 5 Prozent der Deutschen zog es aus beruflichen Gründen bereits schon einmal ins Ausland.
Der Weg über die deutschen Grenzen hinweg bleibt für viele eine zu große Hürde. Jeder Zweite hat es noch nie in Erwägung gezogen, für einen Arbeitsplatzwechsel ins Ausland zu gehen. Dagegen sprechen vor allem die Verbundenheit mit der Heimat und die Belastungen für Familie und Kinder. Bei denjenigen, die ins Ausland ziehen, handelt es sich zumeist um Akademiker und Gutverdienende. Bei dieser Gruppe lag der Anteil sogar bei 14 Prozent.
Als Motive für einen Umzug ins Ausland nennen 75 Prozent verbesserte Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung wie zum Beispiel das Erlernen einer neuen Sprache. 83 Prozent geben den Wunsch nach eigenen Auslandserfahrungen an, während 57 Prozent verbesserte Karrierechancen nannten. Als Probleme im Ausland erwiesen sich für die deutschen Arbeitnehmer häufig mangelnde Fremdsprachenkenntnisse und der Wegfall von den in Deutschland erworbenen Ansprüchen in der Sozialversicherung.