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Berit Steinkröger / FH Bielefeld

, MIKA-Fachtagung: Musik im pädagogischen Alltag - Praxisimpulse und Perspektiven

Viel musikalische Praxis und ein wenig rahmende konzeptionelle Grundlagen – das waren die Inhalte einer Fachtagung der Projekte "MIKA" und "Musikalische Grundschule NRW" am 5. Februar 2016.

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Vernetzen und MIKA erleben

Die Tagung bot zum ersten Mal eine Möglichkeit der Begegnung für Beteiligte an den beiden Projekten: Die MIKA-Netzwerke, das Netzwerk der Musikalischen Grundschule NRW und die Studierenden des Schwerpunkts „Musikalische Bildung in der Pädagogik der Kindheit“ an der FH Bielefeld nutzten die Gelegenheit, sich miteinander auszutauschen und gemeinsam aus vielen Praxisimpulsen zu lernen.

Ich will nicht so viel reden, sondern wir wollen MIKA erleben!
Johannes Beck-Neckermann, Musik- und Bewegungspädagoge| Musiktherapeut

Im ersten Beitrag stellte Johannes Beck-Neckermann das MIKA-Konzept sehr praxisorientiert vor. Alle Teilnehmenden konnten erleben, wie einfache Lausch- und Klangaufgaben mit ihren eigenen Ideen weiterentwickelt wurden zu einem gemeinsamen Klangerlebnis in der Gruppe, ganz ohne Instrumente und sehr an der Kreativität der Gruppenmitglieder orientiert. So machte Beck-Neckermann allen Anwesenden Mut, auf die Musik zu lauschen, die schon in Kitas und Schulen vorhanden ist, diese aufzugreifen und unter Beteiligung aller Kinder weiterzuentwickeln.

Echte Partizipation

Stefan Wolf von der Peter Gläsel Stiftung in Detmold gab mit seinem Beitrag einen Einblick in die pädagogische Praxis der Kita "Pöppenteich" und der Peter-Gläsel-Grundschule. Beide Bildungsinstitutionen zeichnen sich durch einen konsequent partizipativen pädagogischen Ansatz aus. Anhand zahlreicher Beispiele erläuterte er, welche Herausforderung die Umsetzung des gesetzlich fixierten Anspruches von Kindern auf Partizipation für das pädagogische Fachpersonal in Bildungsinstitutionen bedeutet. Und es wurde sehr deutlich, dass Kinder bei der Möglichkeit zu echter Partizipation sehr kreative Lösungen finden können, die für die Erwachsenen nicht nur überraschend sind, sondern auch Vorbild sein können.

Barcamp: Raum für Themen der Teilnehmenden

Insbesondere in den Barcamp-Sessions spielten partizipative Praxisimpulse sowie das Thema Vernetzung und kooperative Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen eine große Rolle. Hier diskutierten die Teilnehmenden ihre eigenen Themen und konnten von anderen Teilnehmenden lernen über eingebrachte Beispiele und Erfahrungsaustausch.

Es gab eine spannende Mischung aus Praxisbeispielen, theoretischem Input und kontroversen Diskussionen.
Prof. Dr. Anne Weber-Küger, Leiterin des Studienschwerpunkts "Musikalische Bildung", FH Bielefeld

Offene Fragen beim Umgang mit Heterogenität

Am Nachmittag erhielt die Veranstaltung mit einem Beitrag zu den ethischen Fragen an eine kultursensible musikalische Bildung in Kita und offener Ganztagsschule angesichts von Flucht und Migration einen ganz aktuellen Bezug. Professor Dr. Marion Gerards von der Katholischen Hochschule NRW wies besonders darauf hin, dass eine diversitätssensible Kulturarbeit  in Kitagruppen mit unterschiedlichen Herkunftskulturen unerlässlich für die Ausbildung der kulturellen Identität der Kinder ist. Hier sehe sie noch einen großen Forschungsbedarf zum momentanen Stand der Praxis sowie zu Best Practice bei den in Kitas verwendeten Materialien, Lieder- und Bilderbüchern.

Hintergrund

Die Fachtagung wurde in Kooperation mit der Fachhochschule Bielefeld durchgeführt. Der dortige <link de unsere-projekte mika-musik-im-kita-alltag mika-projektthemen studiengangschwerpunkt>Studiengangschwerpunkt „Musikalische Bildung in der Pädagogik der Kindheit“ war bis 2014 ein Modellprojekt der FH Bielefeld in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung und der Peter Gläsel Stiftung. Seitdem ist er ein Regelangebot der Fachhochschule.

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