Das Projekt „Inklusives Wachstum für Deutschland“ hat in den Jahren 2014 bis 2018 Ansätze für ein inklusives Wachstumsmodell aus der internationalen Diskussion in die deutsche Öffentlichkeit getragen. Gemeinsam mit Wirtschaftswissenschaftlern wurden zudem Optionen erarbeitet, wie Inklusives Wachstum durch Maßnahmen der Wirtschafts- und Steuerpolitik in Deutschland erreicht werden kann.
Deutschland steht zu Beginn des Jahres 2018 wirtschaftlich gut da. Aktuelle Kennzahlen und auch die Prognosen für die nahe Zukunft sind positiv. Wirtschaft und Gesellschaft stehen dennoch vor großen Aufgaben: Globalisierung, Digitalisierung und demographischer Wandel stellen Wirtschaft und Gesellschaft vor immer neue Veränderungsnotwendigkeiten. Zunehmende Disparitäten zwischen Menschen und Regionen machen es zudem nötig, neu darüber nachzudenken, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt und Wohlstand über den Wirtschaftsprozess gestärkt werden können.
Ein Schlüssel für beides liegt in einem neuen Wachstumsschub. Wachstum muss wieder Priorität haben und gleichzeitig allen die Chance bieten, davon zu profitieren. Dafür braucht Deutschland eine intelligente Verzahnung von wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Ansätzen, das zu Inklusivem Wachstum führt – einem dynamischen Wirtschaftswachstum, das aus sich heraus Teilhabemöglichkeiten für Menschen erhöht und Ungleichheiten minimiert.
Die Bertelsmann Stiftung hat in den Jahren 2014 bis 2018 im Rahmen der Projekts „Inklusives Wachstum für Deutschland“ viele der international, etwa im Rahmen der OECD, diskutierten Ansätze für Inklusives Wachstum zum Gegenstand von Diskussionen in Deutschland gemacht. Dazu wurden unter anderem öffentliche Diskussionsveranstaltungen mit Experten wie dem Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, Sachverständigenratspräsident Christoph Schmidt und den Insitutspräsidenten Marcel Fratzscher und Clemens Fuest durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit deutschen Ökonominnen und Ökonomen wurden zudem Handlungsbedarfe für die deutsche Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitk identifiziert und Maßnahmen erarbeitet, deren Umsetzung mehr Wachtum und Teilhabe erreichen würde. Die Ergebnisse dieses Prozesses sind in der Studienserie „Inklusives Wachstum für Deutschland“ (siehe Downloadbereich links) und den Buchpublikationen „Wachstum im Wandel“, „Deutschland in Nahaufnahmen“ und „Soziale Marktwirtschaft: All inclusive?“ (erhältilich im Verlag Bertelsmann Stiftung) dokumentiert.
Die „Agenda Inklusives Wachstum für Deutschland“ fasst die inhaltlichen Ergebnisse des Projektes zusammen. Die Agenda definiert Politikoptionen in fünf Handlungsfeldern: Investitionen in Menschen und Zukunftsbereiche, gezielte Reformen des Steuer- und Transfersystems, eine neue Vermögenspolitik, eine Gründungskultur der Vielfalt und neue Wege in der Innovationspolitik.
An dem Projekt waren zahlreiche wissenschaftliche Partner beteiligt. Dazu gehören das Finanzwissenschaftliche Forschungsinstitut an der Universität zu Köln, der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin, das Institut für Wirtschaftsjournalistik an der Technischen Universität Dortmund, das ifo Institut in München, das Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. an der Universität Leipzig, die Prognos AG, das Progressive Zentrum in Berlin, das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim sowie Institute an der Universität zu Köln und den Universitäten Maastricht, Mannheim und Rotterdam.