Die kleine Darmspiegelung und der Test auf verstecktes Blut im Stuhl sind zwei Untersuchungen zur Darmkrebs-Früherkennung. Unsere neuen Faktenboxen stellen Nutzen und Risiken dar.
Es gibt verschiedene Untersuchungen zur Darmkrebs-Früherkennung. Welchen Nutzen haben die Untersuchungen? Und welche Risiken sind damit verbunden? Faktencheck Gesundheit hat zwei neue Faktenboxen zur Darmkrebs-Früherkennung entwickelt, die alle wichtigen Informationen zur kleinen Darmspiegelung und zum Test auf verstecktes Blut im Stuhl liefern.
Wer überlegt, eine kleine Darmspiegelung durchführen zu lassen, sollte zum Beispiel wissen: Manche Menschen empfinden die Untersuchung als unangenehm. Die Studien zeigen, dass bei 200 von 1.000 Menschen, die daran teilnahmen, (mittel-)starke Schmerzen auftraten. Vergleicht man in den Gruppen (mit und ohne kleine Darmspiegelung) die Sterberaten innerhalb von 10 Jahren, sind diese gleich hoch. Es starben jeweils 250 von 1.000 Menschen. Das heißt, die Vorsorgemaßnahme hat keinen Einfluss auf die Gesamtsterblichkeit.
Mit Blick auf unsere Gesundheit müssen wir viele Entscheidungen treffen. Ist die Teilnahme an der Krebsfrüherkennung sinnvoll oder nicht? Wie soll die Kniearthrose behandelt werden? Sollen der Tochter die Mandeln entfernt werden? In vielen weiteren Situationen stehen mehrere Untersuchungen und Behandlungen zur Wahl. Oftmals ist es schwierig, zu entscheiden, welche Maßnahme am besten geeignet ist. Ziel der Faktenboxen ist es, Menschen bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen. Die Faktenboxen können als Informationsquelle vor dem Arztbesuch und auch im Gespräch mit dem Arzt genutzt werden. Zum Ausdruck steht ein pdf-Dokument auf bereit.
Den Arztbesuch können die Faktenboxen jedoch nicht ersetzen. Vielmehr bieten sie Patienten gesicherte Informationen für ein Arztgespräch auf Augenhöhe.
Faktencheck Gesundheit setzt hohe Qualitätsmaßstäbe. Die Informationen
- basieren auf den besten wissenschaftlichen Erkenntnissen,
- sind leicht verständlich,
- unabhängig und
- transparent.
Zur Sicherung der Qualität arbeitet Faktencheck Gesundheit mit renommierten Partnern zusammen. Wir kooperieren mit dem Harding Zentrum für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut in Berlin und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Insgesamt sind bislang mehr als 20 Faktenboxen veröffentlicht worden. Das Angebot umfasst ein breites Themenspektrum, von Antibiotika-Verschreibungen über Behandlungen bei Kniearthrose bis zur Versorgung am Lebensende.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Patienten die Informationen als sehr nützlich bewerten. 90 Prozent der Befragten erachten die Informationen zu Prostatakrebs-Früherkennung als hilfreich, um selbständig eine Entscheidung über die Teilnahme an der Früherkennung zu treffen. 80 Prozent haben das Gefühl, alle relevanten Informationen für eine gute Entscheidung zu haben. Zudem erzielen die Faktenboxen im Vergleich mit anderen Angeboten den höchsten Wissenszuwachs. Auch hinsichtlich der Verständlichkeit schneiden sie am besten ab.