Der Euro sieht für seine Mitglieder keine Austrittsoption vor. Das schützt die gemeinsame Währung vor spekulativen Angriffen. Die Eurokrise zeigte aber, wie schwer es den Euroländern fällt, wirtschafts- und finanzpolitische Konflikte konstruktiv zu lösen. Warum wurde der Euro als Einbahnstraße entworfen? Was wären die Folgen einer Austrittsmöglichkeit? Und welche Alternativen gibt es zu einem Austritt?
Der Euro ist unumkehrbar: Das legen die europäischen Verträge fest. Eine Austrittsoption gibt es nicht, da das Ausscheiden eines Landes die gesamte Währungsunion destabilisieren würde. Weitere Austritte und damit einhergehende Verluste auf Geldanlagen in Euro könnten folgen. Die Eurokrise zeigte aber, dass ein Euro ohne Austrittsmöglichkeit auch Probleme mit sich bringt. Für die Euro-Staaten kann es ohne eigene Währung und ohne eigene Geldpolitik schwierig sein, aus einer Wirtschaftskrise zu entkommen.
Die letzten Jahre zeigten, dass sich nationale Souveränität nur schwer mit europäischer Stabilität vereinbaren lässt. Es blieb über die Eurokrise hinweg strittig, welche Einschnitte angemessen sind und ob ein Austritt aus der Gemeinschaftswährung nicht in manchen Fällen das kleinere Übel wäre. Ob die Währungsunion einen Notausgang braucht, wurde zuletzt 2015 im Rahmen des dritten Rettungspakets für Griechenland heftig diskutiert.
Was ist also zu tun, wenn sich ein Land innerhalb der Währungsunion nicht erholt und die Bereitschaft der Bevölkerung ausgereizt ist, zu sparen und Reformen umzusetzen? Unser "Europa Briefing" entwirft drei Szenarien, wie zukünftig mit dem Dilemma zwischen Stabilität und Souveränität im Euroraum umgegangen werden kann und ob es in einer Krise Alternativen zum "Exit" gibt.
Über unsere Reihe "Europa Briefing"
Im Rahmen des Projekts "Repair and Prepare: Strengthen the euro" erklären wir gemeinsam mit dem Jacques Delors Institut – Berlin in der Publikationsreihe "Europa Briefing" Schlüsselthemen der Europapolitik und stellen mögliche Szenarien vor: Was ist das Problem? Wie könnte es weitergehen? Und was kann die Politik jetzt tun?
Alle Veröffentlichungen des gemeinsamen Projekts finden Sie hier: www.strengthentheeuro.eu