Ein Krieg an der EU-Grenze hat die europäische Sicherheitsordnung erschüttert, China ist immer mehr zu einem Rivalen geworden, die transatlantische Zukunft scheint ungewiss, und der voranschreitende Klimawandel sowie die digitale Transformation erfordern massive Anstrengungen. Noch dazu muss sich die EU dringend reformieren, um handlungsfähig bleiben zu können.
Vor diesem Hintergrund ist die EU mehr denn je auf ein starkes Parlament in Brüssel und Straßburg angewiesen. Seit der ersten Direktwahl vor 45 Jahren wurden die Befugnisse des Europäischen Parlaments im Zuge verschiedener Reformen stetig ausgeweitet. Inzwischen ist es gleichberechtigter Gesetzgeber in fast allen europäischen Politikfeldern, verabschiedet gemeinsam mit den Mitgliedstaaten den EU-Haushalt, muss Änderungen der Europäischen Verträge und neuen EU-Beitritten zustimmen sowie die neue EU-Kommission wählen. Umso besorgniserregender ist es, dass aktuelle Prognosen EU-kritischen Parteien des rechten politischen Spektrums europaweit beträchtliche Zuwächse prognostizieren.
Unsere Stiftung verfolgt mit ihrem Engagement zur Europawahl zwei Ziele. Zum einen wollen wir dazu beitragen, die Wahlbeteiligung gerade bei jungen Menschen zu steigern. Zum anderen wollen wir mit Analysen, Einordnungen und Politik-Empfehlungen auf zentrale Herausforderungen der nächsten Legislaturperiode eingehen.