Der ostdeutsche Arbeitsmarkt hat einen Wandel sondergleichen hinter sich. Der Wechsel von der Plan- zur Marktwirtschaft kostete in den ehemals volkseigenen Betrieben 70 Prozent der Arbeitsplätze. Bis 2005 stieg die Arbeitslosenquote auf knapp 19 Prozent. Für viele Menschen hieß das als Konsequenz, ihr Glück im Westen zu versuchen. Zwischen 1991 und 2022 kehrten 1,2 Millionen Menschen ihrer Heimat den Rücken.
"Besonders negativ wirkte sich aus, dass verstärkt junge Erwachsene abwanderten, insbesondere junge Frauen. Das beschleunigt die gesellschaftliche Alterung der ostdeutschen Bevölkerung", sagt unser Arbeitsmarktexperte, Roman Wink. Insgesamt hat der Osten seit der Wiedervereinigung mehr als 731.000 Menschen unter 25 Jahren verloren. Zwischen 2017 und 2022 war der Saldo für Ostdeutschland mit 18.300 zugewanderten Personen positiv. Im vergangenen Jahr kehrte er sich jedoch mit rund 3.000 abgewanderten Personen wieder ins Negative. Es sind vor allem Ausländer:innen und die 18- bis unter 25-Jährigen, die in den Westen ziehen.