Eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Europa geschlossen hinter der Ukraine steht. 65 Prozent der Europäer:innen sind der Ansicht, dass die Ukraine in den nächsten Jahren als neues EU-Mitglied aufgenommen werden sollte. 67 Prozent sagen, dass Europa unabhängiger von russischer Energie werden sollte, selbst wenn dies zu weiter steigenden Preisen führe. 61 Prozent sind dafür, dass die EU die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützt.
Das sind neue Daten des Umfrage-Tools "eupinions", mit dem die Bertelsmann Stiftung nunmehr zum vierten Mal seit Kriegsausbruch rund 13.000 Europäerinnen und Europäer zu ihrer Haltung befragt hat.
Die Ergebnisse präsentierte die Bertelsmann Stiftung bei ihrer Jahrespressekonferenz 2023 in Gütersloh. Daran nahmen Ralph Heck und Brigitte Mohn, die Vorstände der Bertelsmann Stiftung, sowie Liz Mohn, die Präsidentin des Liz Mohn Centers und weltweite Repräsentantin der Bertelsmann Stiftung, teil.
Die Daten zeigen, dass die Öffentlichkeit in Europa bemerkenswert einig ist und der Politik einen großen Handlungsspielraum einräumt. "Die EU steht vor gigantischen Aufgaben: Sie muss sich in einer multipolaren Welt langfristig politisch behaupten und sich nach innen reformieren. Gelingt es Europa, die aktuelle Geschlossenheit zu bewahren, ist das genau die Kraft, welche die EU für die Zukunft benötigt. Dann liegt in der aktuellen Krise, so dramatisch sie ist, tatsächlich eine Chance für eine echte europäische Zeitenwende", erklärte Ralph Heck, der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung.
Liz Mohn, die Präsidentin des Liz Mohn Centers, machte in der Jahrespressekonferenz deutlich: "Die Welt steht vor großen politischen, wirtschaftlichen, demografischen und ökologischen Herausforderungen. Wir leben in einer zerrissenen Welt. Politik, Wirtschaft und die Gesellschaften werden sich weiter verändern."
Das Liz Mohn Center arbeitet an diesen Herausforderungen mit dem Ziel, den internationalen Dialog zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik zu fördern. Liz Mohn erläuterte weiter: "Wir zeigen seit vielen Jahren mit unseren internationalen Dialogformaten, dass dies möglich ist. Seit mehr als 25 Jahren veranstalte ich den Salzburger Trilog in Österreich, bei dem sich die Spitzen aus Politik, Kultur und Wirtschaft zu einem vertraulichen Dialog über die anstehenden Fragen der Welt treffen. Mir ist es eine echte Herzensangelegenheit, Menschen zu verbinden und Brücken der Verständigung über Kulturen und Grenzen hinweg zu bauen."