Deutschland: Exportstarke Regionen profitieren, ostdeutsche Bundesländer hinken hinterher
Zusammengerechnet erzielt Deutschland mit insgesamt 86 Milliarden Euro pro Jahr die höchsten Einkommensgewinne im europäischen Ländervergleich. Dabei gilt: Regionen mit starker Industrie und hoher Exportorientierung gehören zu den größten Gewinnern. Pro Kopf und Jahr zeigt die Studie die größten Einkommensgewinne für Bürger im Regierungsbezirk Oberbayern (1.489 Euro), gefolgt von Hamburg (1.478 Euro) und dem Regierungsbezirk Stuttgart (1.304 Euro). Auf Bundesländer-Ebene erzielen Nordrhein-Westfalen (18,6 Milliarden Euro), Bayern (15,3 Milliarden Euro) und Baden-Württemberg (13,1 Milliarden Euro) die größten zusammengerechneten Einkommensgewinne.
"Je stärker Industrie und Exportbranchen in einer Region verankert sind, desto höher sind in der Regel auch die Einkommensgewinne durch den Binnenmarkt", erklärt Dominic Ponattu, Mitautor der Studie. "Auch Regionen mit starkem Mittelstand und Zuliefererbetrieben, die viel in die EU exportieren, sind Gewinner", so Ponattu. Das zeigt sich spiegelbildlich auch an den Regionen mit den geringsten Zuwächsen. Dort ist die Zahl exportstarker Unternehmen, die vom europäischen Handel profitieren, geringer. Dadurch bleiben auch die Pro-Kopf-Gewinne in der Bevölkerung hinter denen anderer Regionen zurück. Dazu gehören mit Brandenburg (672 Euro pro Kopf und Jahr), Sachsen-Anhalt (692 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (700 Euro) vor allem ostdeutsche Bundesländer.