Deutschland ist mittlerweile ein Magnet für Zuwanderung in Europa. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft reagieren überwiegend positiv auf diese Entwicklung, denn aus demographischen Gründen ist Deutschland verstärkt auf Einwanderung angewiesen. Deshalb ist viel von Willkommenskultur die Rede: Deutschland muss sich auf die steigende Vielfalt, die Chancen und Herausforderungen bedeutet, besser einstellen. Was können wir dabei von anderen Städten und Ländern aus aller Welt lernen, die mit Einwanderung und Vielfalt erfolgreich umgehen? 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus weltweit mehr als 100 Städten diskutieren vom 4. bis 6. Juni in Berlin über zukunftsorientierte Konzepte, gute Ideen und Praxisbeispiele. Die Bertelsmann Stiftung, die kanadische Maytree Foundation aus Toronto und weitere Stiftungen aus dem In- und Ausland bringen für die Internationale Konferenz des weltweiten Netzwerkes Cities of Migration unter dem Motto "Eine Agenda für gemeinsamen Wohlstand" internationale Expertise nach Berlin.
Es passt zum Pfingstfest mit seinem Wunder der Sprachenvielfalt: Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus London, Auckland, Toronto und vielen anderen Städten diskutieren über die Vielfalt in ihren Regionen und den richtigen Umgang damit. Vor allem für die deutsche Debatte bietet diese Konferenz die beste Gelegenheit, von Erfahrungen und innovativen Ideen aus anderen Ländern zu lernen.
Denn unser Land ist inzwischen auf gutem Weg zu einem modernen Einwanderungsland. Zu dieser Schlussfolgerung kommt der Sachverständigenrat zu Migration und Integration, der von der Bertelsmann Stiftung und sieben anderen Stiftungen getragen wird, in seinem kürzlich erschienenen Jahresgutachten.
Deutschland wird auch zukünftig angesichts des demographischen Wandels und des Fachkräftebedarfs auf mehr Einwanderung angewiesen sein. Politik, Wirtschaft und viele zivilgesellschaftliche Akteure setzen zur Umsetzung dieses Weges zu einem modernen Einwanderungsland auf eine "Willkommenskultur".
Was diese Kultur konkret bedeutet und wie sie bisher in Deutschland, Kanada und in den USA gestaltet wird, ist Gegenstand einer Podiumsdiskussion, in die Rita Süssmuth einführt. Wie keine andere hat Rita Süssmuth die Debatte um Zuwanderung und Integration in Deutschland in den letzten Jahrzehnten geprägt.
Ulrich Kober, Migrationsexperte der Bertelsmann Stiftung, der diese Podiumsdiskussion moderiert, erläutert: "Zu einem modernen Einwanderungsland gehört nicht nur die Rede von einer Willkommenskultur, sondern ein positiver Umgang mit Vielfalt. Dieser bedeutet, die Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur zu respektieren und vor Diskriminierung zu schützen, sondern ihnen eine umfassende Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu eröffnen. Hier hat Deutschland noch deutlichen Entwicklungsbedarf und kann von anderen Einwanderungsgesellschaften viel lernen. Unsere Konferenz präsentiert gute Beispiele für eine robuste Willkommenskultur."
In einer weiteren Diskussionsrunde diskutiert Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz zum Thema "Die Stadt neu denken: Eine Agenda für gemeinsamen Wohlstand" mit seinen Bürgermeister-Kollegen aus Detroit, Helsinki und Calgary.
Der international bekannte Publizist Doug Saunders ("Arrival City") stellt die Frage, ob es ein Rezept gibt, um "Ankunftsstädte" zum wirtschaftlichen Erfolg zu bringen.
Ratna Omidvar, Präsidentin der Maytree Foundation (Toronto), und weitere namhafte Referentinnen und Referenten sowie Workshops und Projektbesichtigungen sind darüberhinaus wichtige Bestandteile des Tagungsprogramms.