Gruppenbild der Junior Professionals 2023 in der Bibliothek

Lernen Sie unsere aktuellen Junior Professionals kennen

Im Oktober 2023 sind sechs neue Junior Professionals ins Programm gestartet. Erfahren Sie mehr über ihre ersten Projektstationen, Erfahrungen und Aufgaben bei uns …

Lena Budach

Durch ein Praktikum in der Bertelsmann Stiftung konnte ich bereits erste Erfahrungen sammeln und einen Einblick in die operative Stiftungsarbeit erhalten. Dabei lernte ich die Bertelsmann Stiftung als einen Ort kennen, an dem Menschen mit verschiedensten Expertisen zusammenkommen, um gemeinsam und mit hohem Engagement zu den aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft zu arbeiten. Diese Arbeit ist geprägt von einem hohen wissenschaftlichen Standard, einem breiten Themenspektrum, einer starken Wirkungsorientierung, dem Prinzip der Gemeinnützigkeit sowie einem familiären Klima. Daher ist es von Relevanz, sich vor dem Bewerbungsprozess mit den Werten, Prinzipien und Positionen der Bertelsmann Stiftung vertraut zu machen, da sie die Basis der Stiftungsarbeit darstellen.

Das Junior Professionals Program bietet mir die Chance, mich trotz meiner fachlichen Qualifikation thematisch ausprobieren zu dürfen und dabei von einem stetigen Wissenszuwachs und Lernprozess zu profitieren. Hierzu trägt auch das umfangreiche Fort- und Weiterbildungsangebot der Stiftung bei. Aus diesem werden den JPs einzelne Angebote empfohlen, allerdings wird dieses auch um die Wünsche und Bedarfe der JPs angepasst und erweitert.

Mein Interessensschwerpunkt liegt insbesondere auf den Themen Bildung, junge Menschen, Partizipation und Demokratie. Idealerweise verknüpft mein erstes Projekt „Engagement junger Menschen für Demokratie“ diese Themen und legt den Fokus auf „Wählen ab 16“ und „Freiwilligendienste“. Das Projekt ist sehr vielseitig, und durch meine Rolle als Junior Professional bin ich in der besonderen und vorteilhaften Position, dass ich in den Großteil der Projektmodule involviert bin. Teils als lernende Beobachterin, oft durch aktive Mitgestaltung, aber auch durch Verantwortungsübernahme eines eigenen Moduls. Das Aufgaben- und Tätigkeitsspektrum reicht hierbei von dem Aufbau einer Kooperationspartnerschaft, der Entwicklung einer Social-Media-Kampagne bis hin zur Organisation einer Stakeholder-Veranstaltung.

Über die thematische Orientierung hinaus bietet mir das JPP die Möglichkeit, unterschiedliche Projektteams sowie deren Arbeitsweisen und Methoden kennenzulernen und dadurch mein eigenes Profil als Projektmanagerin zu schärfen.

Insbesondere das Matching-Verfahren mit einer erfahrenen Führungskraft als Mentor:in stellt für mich persönlich einen bedeutenden Vorteil des Programms dar. Durch meinen Mentor habe ich einen persönlichen Ansprechpartner, der mich über den gesamten Zeitraum begleitet, meine Entwicklung fördert und seinen Erfahrungsschatz mit mir teilt. Da mein Mentor gleichzeitig das Projekt meines ersten Einsatzortes verantwortet, ist auch ein inhaltlicher Austausch jederzeit möglich und sehr gewinnbringend.

Anne Meisiek

Noch während meines Masterstudiums „Economics“ in Kiel war ich auf der Suche nach einer spannenden, abwechslungsreichen und sinnstiftenden Tätigkeit für meinen Berufsstart. Daher hat mich die Stellenausschreibung für das Junior Professionals Program der Bertelsmann Stiftung sofort angesprochen – dort wurde mit einem „Job with Purpose“ geworben. Heute kann ich sagen, dass mir nicht zu viel versprochen wurde. Auch wenn die einzelnen Projekte innerhalb der Stiftung wahrscheinlich genauso unterschiedlich wie ihre Mitarbeiter:innen sind, ein übergeordnetes Ziel der Gemeinnützigkeit lässt sich an jeder Stelle erkennen. Auch im Umgang untereinander merkt man schnell, dass für die allermeisten ihre Arbeit bei der Bertelsmann Stiftung nicht einfach nur Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck ist.

Die Themengebiete sind vielfältig und ich bin froh, in meiner ersten Station sowohl das Projekt „Sustainable Governance Indicators (SGI)“ als auch den „Bertelsmann Transformation Index (BTI)“ unterstützen zu können. Für mich ist das die optimale Gelegenheit, meine Vorliebe für das wissenschaftliche Arbeiten weiter auszuleben und gleichzeitig ein etwas breiteres Portfolio spannender Aufgaben zu haben. Mich fasziniert insbesondere die Herausforderung, Ergebnisse nach der eigentlichen Erhebung und Analyse öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Ähnlich spannend – aber auch herausfordernd – ist es, überhaupt erst einmal die richtigen Projektpartner:innen und Expert:innen für die jeweiligen Studien zu finden. Besonders toll finde ich die Interdisziplinarität, die in den ersten Wochen eine intensive Einarbeitung in eher fachfremde Themen erfordert, jedoch gleichzeitig eine steile Lernkurve und den Austausch über den Tellerrand hinweg mit vielen spannenden Menschen ermöglicht.

Außerdem würde ich positiv bewerten, dass man als JP nie mit Fragen allein gelassen wird, sondern sich jederzeit mit anderen neuen Mitarbeiter:innen oder erfahrenen Ansprechpartner:innen austauschen kann. Schon in den ersten Wochen fällt auf, dass eine offene Kommunikationskultur sowie flache Hierarchien von den Mitarbeiter:innen wirklich gelebt werden.

Leander Berner

Als Sozialwissenschaftler:in ist es nicht immer leicht, ein Verständnis des eigenen Berufsbildes zu bekommen. Im Studium lernt man viel über die Herausforderungen unserer Gesellschaft, doch wie ist es mit den Lösungen? Was kann man konkret tun, wenn man sich beruflich für die Gesellschaft einbringen möchte? Die Bertelsmann Stiftung zeichnet sich für mich dadurch aus, dass hier nicht nur innovative Lösungsansätze erdacht, sondern diese auch ausprobiert, weiterentwickelt und wirkungsvoll ins politische System eingebracht werden. Das Besondere am JPP ist, dass man diesen Prozess in drei verschiedenen Projekten beobachten und mitgestalten kann.

Die ersten Wochen im Projekt „New Democracy – Demokratie schützen und neu denken“ haben den Eindruck bestätigt, den ich bereits am Auswahltag bekommen hatte: Die eigene Arbeit wird von Beginn an geschätzt, und ich habe Spaß daran, eigene Ideen zu entwickeln und im Team zu diskutieren. Bei meiner Arbeit dreht sich vieles um die Frage, wie Bürgerbeteiligung in verschiedenen Formen stärker in unseren Institutionen verankert werden und die repräsentative Demokratie stärken kann. Ich finde das Thema auch deswegen spannend, weil es darum geht, wie wir als Gesellschaft mit den Veränderungen unserer Zeit umgehen wollen. Meine Aufgabe ist u.a., an der Organisation von Veranstaltungen mitzuwirken oder Inhalte und Konzepte vorzubereiten. Aktuell habe ich die Möglichkeit, selbst eine kleine Publikation zu verfassen.

Bei der täglichen Arbeit gibt es unheimlich viel Neues zu lernen und zu entdecken, und ich fühle mich immer wieder eingeladen, meine bisherigen Erfahrungen einzubringen. Daher ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, offen an das Projekt heranzutreten und etwas Neugierde im Gepäck zu haben. Besonders beeindruckt hat mich, wie herzlich ich im Team und in der gesamten Stiftung aufgenommen wurde. Das motiviert mich ungemein und lässt mich gespannt auf die weiteren Herausforderungen und Projekte im JPP blicken.

Etienne Höra

Im Projekt „Souveränes Europa“ arbeite ich aktuell an der Schnittstelle zwischen Handel und Geopolitik und beschäftige mich mit den Handelsinstrumenten, die die EU davor schützen sollen, dass Drittstaaten wirtschaftliche Abhängigkeiten gegen sie instrumentalisieren. Im Projekt wurde ich nicht nur herzlich aufgenommen, sondern konnte auch von Anfang an Verantwortung übernehmen und eigene Schwerpunkte setzen. So arbeite ich aktuell an einer eigenen Mapping-Studie zu den EU-Handelsinstrumenten und organisiere und moderiere eine Veranstaltung zum Instrument zur Abwehr von wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen. Im November habe ich gemeinsam mit zwei Kolleginnen anlässlich des EU-Erweiterungspakets der Kommission einen Blogpost veröffentlicht, der Chinas Rolle in der EU-Nachbarschaft problematisiert: Infrastrukturprojekte, die intransparent und durchgeführt werden, gefährden die Rechtsstaatlichkeit in den betreffenden Ländern und untergraben so den EU-Beitrittsprozess.

Dieses Beispiel verdeutlicht einen Aspekt, den ich an der Arbeit bei der Bertelsmann Stiftung besonders schätze: Sie denkt aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen vernetzt – hier: die Krise vieler Demokratien, die Zukunft der EU-Institutionen und die wirtschaftliche Integration der EU-Nachbarschaft - und behandelt sie übergreifend und wissenschaftlich fundiert. Das JPP ist auch in der Hinsicht eine hervorragende Gelegenheit: Nach meiner ersten Station im Projekt „Souveränes Europa“ werde ich ein Projekt zur Beteiligung junger Menschen bei der Europawahl 2024 unterstützen und dann im Projekt „Europas Wirtschaft“ Fragen rund um die Verbindung zwischen der grünen Transformation und der wirtschaftlichen Kohäsion in der EU bearbeiten. So bilde ich nicht nur ein breites – in meinem Fall besonders EU-bezogenes – Themenspektrum ab, sondern habe auch die Möglichkeit, eine Vielfalt an Arbeitsweisen in der Stiftung kennenlernen – von klassischer, forschungsorientierter Think-Tank-Arbeit bis hin zu Do-Tank-Komponenten on the ground.

Durch die drei Projektstationen zu jeweils vier Monaten braucht man im JPP eine gewisse Flexibilität und Neugier auf verschiedene Themen – wer die jedoch mitbringt, bekommt ganz besondere Einblicke in die Arbeit der Stiftung. Die Mentoring- und Fortbildungsangebote im JPP sowie viele hilfsbereiten Kolleg:innen haben mir geholfen, mich schnell in der Stiftung einleben. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Stationen!

Otto Meyer zu Schwabedissen

Nach meinem Master-Studium der Politikwissenschaften an der Universität Konstanz war für mich klar, dass ich gerne an der Schnittstelle zwischen Politik und Wissenschaft arbeiten würde – Impact-fokussierter und mit mehr Teamarbeit als häufig in der akademischen Forschung, aber auch mit mehr inhaltlicher Freiheit als meist in der Parteipolitik. Ich suchte nach einer Institution, die die empirische Fundierung der öffentlichen Debatte stärkt und nach innen eine Kultur von Vertrauen, Pflichtbewusstsein und Aufrichtigkeit pflegt. Diese Mission und Werte sah ich im öffentlichen Auftritt sowie während des Bewerbungsverfahrens in der Bertelsmann Stiftung verwirklicht.
Bei bisherigen Beschäftigungen ist mir die Bedeutung des Mikro-Klimas des Teams besonders bewusst geworden. Daher war für mich die Möglichkeit, im Rahmen des JPP die Personen und Arbeitsweisen in mehreren Stationen kennenzulernen, besonders attraktiv.

Meine erste Station absolviere ich im Projekt „Wirksame Kindergrundsicherung“, welches im übergeordneten Programm Bildung und Next Generation angesiedelt ist. Unser Team beschäftigt sich derzeit v.a. mit der Kindergrundsicherung, Partizipationsformaten für Kinder und Jugendliche, Erhebung von Bedarfen junger Menschen und der Lage von Alleinerziehenden in Deutschland. Von Anfang an haben mich meine Kolleg:innen und Vorgesetzten trotz der nur viermonatigen Verweildauer als „vollwertiges“ Team-Mitglied in das Projekt integriert. Bisher war ich mit einer Mischung aus inhaltlichen und organisatorischen Aufgaben betraut. Bei den organisatorischen Aufgaben handelte es sich vor allem um Abstimmungen zu einer Konferenz, die im November 2023 mit Kindern und Jugendlichen stattfand. Hierfür mussten strategische Fragen geklärt, kreative Formate entwickelt sowie Formalia und Recherchearbeiten erledigt werden. In inhaltlicher Hinsicht war ich vor allem mit (Literatur-)Recherchen zur Kindergrundsicherung und der derzeit diskutierten Unterhaltsreform beschäftigt. Ich versuche zudem, neue Datenquellen zu erschließen, die Auskunft über die (im)materiellen Bedarfe junger Menschen geben. Diese Zusammensetzung an Aufgaben stellt eine gelungene Mischung dar, mit intellektuellem Freiraum auf der einen sowie klarer Struktur und Zielorientierung auf der anderen Seite.

Auch die Unterschiedlichkeit der Hintergründe der Stiftungs-Mitarbeiter:innen sorgt für Ausgewogenheit und vielschichtiges Hintergrundwissen. Praktiker:innen aus Verwaltung und Wirtschaft, Unternehmer:innen und Wissenschaftler:innen mit unterschiedlichen Fertigkeiten und Werten steuern Empfehlungen, Arbeitsweisen und konzeptionelles Wissen bei. Diese Interdisziplinarität verhindert group think, schärft die eigenen Argumente und steigert die Wirkung der Stiftungsarbeit.

Imponiert hat mir die außergewöhnlich lange Verweildauer von Mitarbeiter:innen in der Stiftung. Nicht selten hat das Gegenüber schon zehn, 20 oder 30 Jahre in der Organisation gearbeitet. Vor diesem Hintergrund kann ich allen eine Bewerbung auf das JPP empfehlen, die sich für evidenzbasierte Politikberatung mit Impact interessieren und Wert auf Differenziertheit, intrinsisch motivierte Kolleg:innen sowie ein respektvolles Arbeitsumfeld legen.

Jakob Weber

Ob Wahlrechtsform, Handelspolitik oder die Kindergrundsicherung – an der Bertelsmann Stiftung kommt man als politisch oder wirtschaftlich interessierte Person nicht vorbei. Als ich im März dieses Jahres die Ausschreibung für das Junior Professionals Program gesehen habe, war mein Interesse also schnell geweckt. Die Frage war eher: Passt mein Profil auch zu den Anforderungen? Mit Master-Abschluss und Auslandserfahrung im Gepäck habe ich mein Glück versucht und war im Bewerbungsprozess – erfreulicherweise – erfolgreich. Ich denke, neben relevanter akademischer und beruflicher Erfahrung lohnt es sich zu zeigen, dass man sich mit den Arbeitsfeldern der Stiftung auseinandergesetzt hat und entsprechende Wirkungsmöglichkeiten für sich benennen kann.

Die ersten Wochen werden durch die sogenannten CO:ME-IN-Veranstaltungen einstiegsfreundlich gestaltet. So heißen die internen Onboarding-Veranstaltungen, bei denen wir, gemeinsam mit anderen neuen Kolleg:innen, die unterschiedlichen Arbeits- und Verwaltungsbereiche der Stiftung kennen lernen. Von Gemeinnützigkeitsrecht über Datenmanagement bis Corporate Communications wird ein sehr breites Spektrum an Themen abgedeckt. Das kann am Anfang etwas überwältigen, aber die herzliche Atmosphäre in der Stiftung und die Ansprechbarkeit der Referent:innen haben den Einstieg in die verschiedenen Themen stark erleichtert.

Ich arbeite aktuell mit ca. 50% meiner Zeit im Team „Junge Menschen und Wirtschaft“. Wir beschäftigen uns mit der Gründungsdynamik in Deutschland und wollen Strategien entwickeln, um Deutschland gründungsfreundlicher für Jugendliche und junge Erwachsene zu machen. Ich durfte bereits an einer Konferenz in Berlin teilnehmen und viele junge Gründer:innen und ihre Herausforderungen kennen lernen. Außerdem bin ich kürzlich in das Interventionsprojekt Y.Europe eingestiegen. Für die am 9. Juni 2024 anstehende Europawahl entwickeln wir mit Projektpartner:innen ein Workshop-Format, mit dem an Berufsschulen die Europäische Union und ihre Relevanz für junge Wähler:innen sichtbar gemacht werden soll. Mit Blick auf die niedrige Wahlbeteiligung und die soziale Spaltung in der politischen Partizipation bei Europawahlen ein hochrelevantes und anspruchsvolles Thema.

Damit komme ich schon zur wichtigsten Erfahrung der letzten Wochen: Der „Stiftungs-Spirit“, mit dem die Kolleg:innen hier an Themen arbeiten, die unsere Gesellschaft bewegen und verändern, reißt mit. Die Möglichkeit, mit so vielen passionierten Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen zusammenarbeiten zu können, ist in der deutschen Stiftungslandschaft wohl einzigartig. Ich freue mich daher sehr auf die nächsten Monate und blicke gespannt auf meine persönliche Zukunft in der Stiftung.