Altersarmut steigt - regionale Unterschiede

Die Altersarmut ist im Vergleich zur Armut in der Gesamtbevölkerung bislang noch nicht besonders hoch.  Das wird sich in wenigen Jahren ändern. Armutsforscher befürchten die „Rückkehr der Altersarmut“.

 

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Verdopplung der Empfängerzahl

Die Zahl der Rentner, die Grundsicherung nach SGB XII im Alter erhalten, ist in den letzten Jahren in Deutschland stark angestiegen. Seit dem Einführungsjahr 2003 hat sich die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter von 257.734 bis zum Jahr 2013 auf 499.295 nahezu verdoppelt. Die Leistungsempfängerquote nach SGB XII stieg in dem Zeitraum von 1,7 Prozent auf 3,0 Prozent an.

Regionale Dimension

Altersarmut hat auch eine regionale Dimension. Das zeigen die Daten des Wegweisers Kommune. Unterhalb der Bundesländerebene, auf Kreisebene, sind vor allem die kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein von Altersarmut betroffen (gemessen am Bezug von Grundsicherung nach SGB XII). Die höchste Quote weist Frankfurt am Main mit 8,1 Prozent auf, gefolgt von Offenbach am Main (7,7 Prozent) und den Rheinstädten Köln und Düsseldorf (beide 7,2 Prozent). In diesen Städten ist zudem ein deutlicher Anstieg in den letzten Jahren festzustellen.

Grafik Altersarmutsquote in % 

 Quelle: Bertelsmann Stiftung 2014, Wegweiser Kommune auf Basis der Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2014 – eigene Berechnungen.

Erste Ergebnisse

Dies sind erste Ergebnisse einer Studie der Ruhr Universität Bochum im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Die Studie analysiert, wie sich Altersarmut auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte im Zeitverlauf entwickelt hat und wie die regionalen Unterschiede erklärt werden können. Die Studie erscheint im August 2015.