Um junge Menschen auf eine komplexe, sich wandelnde Welt vorzubereiten, braucht es neben Fachwissen und fachlichen Kompetenzen auch soziale, emotionale und selbstregulatorische Kompetenzen (kurz SESK). Sie ermöglichen es jungen Menschen, sich Ziele zu setzen und diese zu verfolgen, Beziehungen aufzubauen und zu vertiefen sowie Emotionen situationsangemessen zu regulieren. Damit sind SESK nicht nur für individuelle Bildungsergebnisse, das Wohlbefinden und die soziale Integration junger Menschen bedeutsam, sondern auch gesellschaftlich hoch relevant. Doch wie wichtig sind diese Kompetenzen aus Sicht von Eltern und Jugendlichen? Sollte Schule ein Ort sein, an dem überfachliche Kompetenzen vermittelt und gefördert werden? Und fühlen sich Jugendliche selbst kompetent, wenn es um Kompetenzbereiche wie Initiative, Selbstmanagement, Emotionale Belastbarkeit, Innovativität und Umgänglichkeit geht? Erste Antworten liefert die neue Studie „Überfachliche Kompetenzen in der Schule vermitteln und fördern – Perspektiven von Eltern und Jugendlichen“, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften durchgeführt wurde.
Überfachliche Kompetenzen in der Schule – Perspektiven von Eltern und Jugendlichen
Befragt wurden rund 3.000 Eltern und 1.700 Jugendliche. Um überfachliche Kompetenzen zu erfassen, wurde das BESSI-Rahmenmodell genutzt (Soto et al., 2022; deutsche Version: BESSI-G, Lechner et al., 2022), mit dem sich 32 überfachliche Kompetenzen erfassen lassen (siehe Abbildung 1). Im Zentrum der Studie standen folgende Leitfragen:
- Für wie wichtig erachten Eltern und Jugendliche die schulische Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen?
- Wie schätzen Jugendliche die eigenen überfachlichen Kompetenzen ein?
- Inwieweit stimmen Wichtigkeitseinschätzungen von Eltern und Jugendlichen mit den Fähigkeitseinschätzungen der Jugendlichen überein?


