Der Umgang mit ethnischer und religiöser Vielfalt in den Bundesländern

Das Europäische Forum für Migrationsstudien hat in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung den „Vielfaltsmonitor“ entwickelt, um den Umgang mit ethnischer und religiöser Vielfalt in Deutschland konzeptionell zu erfassen. Hierbei werden auf der Ebene der Bundesländer zentrale Indikatoren für den Umgang mit Vielfalt wie Akzeptanz, Repräsentation, Zugangschancen, Gleichbehandlung und Verwaltungspraxis von und für Einwanderern in den Blick genommen. Die Daten stammen aus den Jahren 2010 bis 2015 und spiegeln somit den Stand von vor der Fluchteinwanderung der vergangenen beiden Jahre wieder.

Der Vielfaltsmonitor zielt darauf, ein Konzept zum Verständnis über den Umgang mit Vielfalt bereitzustellen und die strukturelle, habituelle und kommunikative Anwendung von Willkommens- und Anerkennungskultur in Deutschland fassbar zu machen. Dies bedeutet aus dem weiten Feld des gesellschaftlichen Umgangs mit ethnischer und religiöser Vielfalt, zentrale Handlungsfelder (Dimensionen) zu identifizieren und diese durch spezifische Elemente (Indikatoren) quantitativ und qualitativ darzustellen.

Im Kontext des Vielfaltsmonitors wird der Umgang mit ethnischer und religiöser Vielfalt als ein Prozess verstanden, der aktive Angebote zur Teilhabe in der Gesellschaft und ihren Institutionen ermöglicht. Dies ist der Kern einer Willkommenskultur. Grundlage hierfür ist das Konzept der Lebensqualität, das sich auf das Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung in allen Lebensbereichen einer demokratischen, rechtsstaatlichen und pluralen Gesellschaft bezieht. Spannungen und Defizite aufgrund mangelnder Teilhabe von Einwanderern  mindert die Lebensqualität der Gesamtgesellschaft. Somit liegt ein positiver Umgang mit Vielfalt, der eben zu dieser Teilhabe führt, im eigenen Interesse des Staates und aller gesellschaftlichen Gruppen.

Der komplette Bericht „Vielfaltsmonitor: Studie zum Umgang mit ethnischer und religiöser Vielfalt in Deutschland“ ist einschließlich einer interaktiven Visualisierung der Indikatorenwerte zu finden unter http://www.vielfaltsmonitor.de/.