"Insgesamt war 2012 ein gutes Jahr mit bundesweitem Finanzüberschuss", so Kirsten Witte, Direktorin der Stiftung. "Der Erfolg beruht jedoch wesentlich auf den Kommunen Bayerns und Baden-Württembergs. Sieben von 13 Flächenländern sind im Minus."
Der bundesweite Überschuss sei daher trügerisch. Er verdecke den Blick auf die weiterhin bestehenden und sich verschärfenden Problemlagen in einigen Ländern. Laut den neuen Zahlen der Bertelsmann Stiftung wächst die Spaltung zwischen den Kommunen. Die Kassenkredite, eine Art kommunaler Dispo, sind hierfür ein Indikator.
Nur in drei Bundesländern – Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen – erfüllen sie noch ihre eigentliche Aufgabe als Liquiditätspuffer. In den Kommunen der vier Länder Saarland, Rheinland-Pfalz, NRW und Hessen sind die Volumina Besorgnis erregend. "Hier ist der Trend von Verschuldung und steigenden Kassenkrediten ungebrochen, trotz guter Konjunktur", so Kirsten Witte. Mit den Kassenkrediten steigen auch die Zinsrisiken, denn jene sind sehr kurzfristig finanziert. Parallel sinkt die Investitionstätigkeit der Kommunen.