Unternehmen zu Ausbildung von Menschen mit Behinderungen befragt

Nur jeder vierte ausbildungsberechtigte Betrieb in Deutschland hat in den vergangenen fünf Jahren Erfahrungen mit Jugendlichen mit Behinderung gemacht, wobei die Hälfte der Betriebe diese Erfahrungen als positiv bewerten.

Nicht einmal jeder zehnte Betrieb, der Jugendlichen mit Behinderung einen Ausbildungsplatz gibt, hat mit deren Ausbildung negative Erfahrungen gemacht (8,5 Prozent). Im Gegenteil bewerten 47,1 Prozent dieser Betriebe ihre Entscheidung für Jugendliche mit Behinderung und den Ausbildungsverlauf als überwiegend positiv. Viele von ihnen empfehlen daher, "die Ausbildung der Jugendlichen mit Behinderung einfach zu machen bzw. auszuprobieren". Dafür wünschen sich die Unternehmen stärkere staatliche Unterstützung.

Mehr als die Hälfte der Betriebe, die bereits Jugendliche mit Behinderung ausbilden, und rund ein Drittel der übrigen Betriebe sagen, sie würden mehr dieser Jugendlichen ausbilden, wenn sie überhaupt oder besser vom Staat gefördert würden. Umgekehrt nimmt allerdings lediglich ein Viertel der Unternehmen, die Jugendliche mit Behinderung ausbilden, die bereits bestehenden staatlichen Förderungen in Anspruch.

Die Befragung zeigt auch: Es könnten mehr Jugendliche mit Förderbedarf einen Ausbildungsplatz finden, wäre das Ausbildungssystem flexibler. Rund zwei Drittel der Unternehmen (65,6 Prozent), die Jugendliche mit Behinderung ausbilden, befürworten, dass der zeitliche Verlauf der Berufsausbildung die individuelle Situation des Auszubildenden stärker berücksichtigen sollte. Mehr als die Hälfte halten eine Aufteilung der Ausbildung in Einzelbausteine für sinnvoll.