Seit einigen Jahren herrscht eine paradoxe Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Auf der einen Seite fällt es mehr und mehr Betrieben schwer, passende Auszubildende zu finden. So blieben im Jahr 2018 ca. 58.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Auf der anderen Seite ist die Beteiligung von Betrieben an Ausbildung lange Zeit gesunken und es gelingt vielen Jugendlichen nur mit Verzögerung oder gar nicht, einen Ausbildungsplatz zu finden. Im Jahr 2016 besuchten über 300.000 Jugendliche eine der zahlreichen Maßnahmen des Übergangssystems, die auf eine Ausbildung vorbereiten sollen, in denen aber nur in Ausnahmefällen auf eine Ausbildung anrechenbare Qualifikationen erworben werden können.
Mit den Partnern der Initiative „Chance Ausbildung" setzen wir uns dafür ein, jedem jungen Menschen ein Ausbildungsangebot zu machen und entwickeln dazu Lösungskonzepte. Dabei sollen sowohl die Interessen der Jugendlichen als auch die der Betriebe berücksichtigt werden.
Dazu ist es notwendig, Wege zu finden, wie das vorhandene Ausbildungsangebot besser ausgeschöpft werden kann und weniger Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Darüber hinaus gilt es, das betriebliche Ausbildungsangebot zu erhöhen. Eine verbleibende Lücke zwischen betrieblichem Angebot und Nachfrage durch die Jugendlichen sollte durch öffentlich geförderte Ausbildungsplätze geschlossen werden. Diese muss dabei zum einen anschlussfähig an die betriebliche Ausbildung sein und darf zum anderen keine betrieblichen Ausbildungsplätze verdrängen.
Die regionalen Unterschiede des Ausbildungsangebots sowie die Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen an Ausbildung sind auch Schwerpunktthemen des Ländermonitors berufliche Bildung. Die Ergebnisse des Ländermonitors und weitere Veröffentlichungen im Themenfeld finden Sie hier:
Ländermonitor berufliche Bildung
Entwicklung der Berufsausbildung in Klein- und Mittelbetrieben