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Von anderen lernen – gute Beispiele sichtbar machen!

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Ein Büromöbelhersteller mit Sitz in einem kleinen Ort, ländlich geprägt, versteht sich selbst nicht nur als Arbeitgeber. Er ist ein wichtiger Akteur in der Region, der seine Mitarbeiter und deren Familien als wichtigste Ressource sieht, Wanderwege im Umland anlegt und pflegt und einen Kindergarten mitfinanziert. Es lohnt sich, so zu denken. Das Unternehmen ist hochangesehen in der Region und kann trotz Fachkräftemangel auf ausreichend Bewerbungen zurückgreifen.  

Insektenvernichtungsmittel herstellen ist kein prestigeträchtiges Unterfangen, vor allem, wenn aktuelle Studien einen Rückgang der Insektenpopulation um mehr als 70% ermitteln. Und so macht sich der Inhaber in zweiter Generation Gedanken, wie er langfristig dazu beitragen kann, die Biodiversität zu erhalten. Zwei Schritte scheinen notwendig, als erstes werden die negativen Auswirkungen der eigenen Produkte (Verlust von Biodiversität) vollständig kompensiert. Und mittelfristig sollen diese Kompensationen auch anderen Unternehmen angeboten werden. Vom Hersteller von Insektenvernichtungsmittel zum Dienstleister für die Kompensation von negativen Effekten von Produkten – so werden gesellschaftliche Herausforderungen zu einem Geschäftsmodell.

Eine Bank finanziert Projekte und Vorhaben, ist oftmals stark regional verwurzelt und trägt als Finanzdienstleister eine hohe Verantwortung. Im Saarland ist das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege immer wichtiger für die Belegschaft geworden. So wurde gezielt ein Projekt initiiert, das Senioren mit moderner Technik zusammenbringt und neue Möglichkeiten und Anreize für die Generation der „Golden Ager“ schafft. Mitarbeiter gehen mit I-pads und Spielekonsolen in Altenheime, arbeiten und spielen mit den Senioren. Die Ergebnisse sind beeindruckend, neue Herausforderungen im Alter meistern führt zu geistiger Beweglichkeit und Zufriedenheit, die Mitarbeiter kommen oftmals mit neuen Ideen in ihre „normale“ Arbeit zurück.

Ein kommunales Wohnungsbauunternehmen kämpft mit Abwanderung und dem zunehmenden Verfall eines Quartiers. Um eine positive Wende hin zu einer inklusiven Quartiersentwicklung vorzunehmen, werden die dort ansässigen Menschen in zur Mitentwicklung angehalten. Schüler der Grundschule werden gebeten, ihr Traumquartier zu beschreiben.  Ausgehend von dieser Schule pflanzen die Schüler in einem Projekt Gemüse und anderes Essbares – Gärten werden wieder genutzt und Fassaden gestrichen. Große Teile der von den Schülern geäußerten Wünsche werden umgesetzt, das Quartier erfährt einen erlebbaren Aufschwung.

Diese Beispiele verdeutlichen, Unternehmen machen mehr als Arbeitsplätze schaffen und Geld verdienen. Unternehmen können in verschiedenen Bereichen zum sozialen Zusammenhalt und der Gestaltung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Sie können eine starke Rolle innerhalb einer Region spielen, denn Unternehmen und Region profitieren jeweils von der Stärke des anderen. Sei es bei der Integration von Geflüchteten, der Inklusion von Menschen mit Behinderung, der Bekämpfung der Folgen sozialer Ungleichheit oder bei Kunst- und Kulturangeboten, in all diesen Bereichen können Unternehmen handeln – immer auch mit Blick auf das eigene Unternehmen.

Die besten Beispiele von Unternehmensengagement zeichnen wir im Wettbewerb „Mein gutes Beispiel“ zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), DIE JUNGEN UNTERNEHMER und dem Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke aus.

1. Wir würdigen engagierte Unternehmen und innovative Formen der Verantwortungsübernahme

Viele Unternehmen engagieren sich gesellschaftlich, dies wird jedoch oft nicht gesehen. Wir wollen dieses Engagement sichtbar machen, die Personen hinter dem Engagement ehren und sie damit in ihrem Tun bestärken. Denn so kann Verantwortungsübernahme verstetigt werden und der Gesellschaft nachhaltig nützen. Jedes Engagement geht von der persönlichen Überzeugung eines Menschen aus, oftmals kommen innovative Impulse aus der Führungsetage eines Unternehmens, manchmal sind es Mitarbeiter, die anregen. Der Wettbewerb „Mein gutes Beispiel“ will diesen Menschen danken und sie in ihrem Denken und Handeln bestärken.

 

2. Zum Nachahmen anregen

Engagement ist vielfältig, das wollen wir zeigen und zum Nachahmen anregen. Denn Unternehmen sind zu verschiedensten Themen engagiert, in den Bereichen Bildung und Ausbildung, Integration und Inklusion, soziale Benachteiligung oder Kultur und Freizeit – zu jeder Form von gesellschaftlicher Herausforderung. Die innovativsten und wirkungsvollsten Beispiele werden prämiert und der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

3. Sensibilisierung der Gesellschaft für verantwortungsvolles Unternehmertum

Obwohl viele Unternehmen über ihr Kerngeschäft hinaus einen Beitrag zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen leisten, ist das öffentlich wahrgenommene Bild von Unternehmen nicht immer positiv. Dem will der Wettbewerb „Mein gutes Beispiel“ entgegentreten und eine Plattform schaffen, die engagierte und verantwortungsbewusste Unternehmer und Unternehmerinnen sichtbar werden lässt, ihnen eine Bühne bietet.

4. Erfolgsfaktoren identifizieren

Wir wollen von den Projekten und Initiativen lernen, wie verantwortungsvolles Unternehmertum gelebt werden kann. Dieses Wissen kann die Grundlage für andere Unternehmen darstellen, selbst in Richtung einer nachhaltigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung zu denken. Deshalb identifizieren wir auf Basis der Bewerbungen Erfolgsfaktoren von verantwortungsvollem Unternehmertum und stellen diese der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Bertelsmann Stiftung untersucht die eingereichten Bewerbungen nach wissenschaftlichen Standards um allgemeine Aussagen darüber zu treffen, wie Engagement von Unternehmen ausgestaltet sein sollte, um eine gesellschaftliche Wirkung zu erzielen und eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu befähigen.