Kommunaler Coworking Space auf dem Lande

Kann ein Schreibtisch strukturelle Probleme im ländlichen Raum lösen?

In einem Kooperationsprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, der Verbandsgemeinde Prüm (Westeifel) und des Eifelkreis Bitburg-Prüm lief von 2017 bis 2019 der Probebetrieb des ersten Coworking Space im ländlichen Raum von Rheinland-Pfalz: der ‚Schreibtisch in Prüm‘. Der Schreibtisch in Prüm wird bis mindestens 2022 weiter fortgeführt.

Hohe Pendlerzahlen bewirken häufig lokalen Kaufkraftverlust, hohes Verkehrsaufkommen und damit eine höhere Umweltbelastung. Auch Gebäudeleerstand ist vielerorts ein drängendes Thema. Das Projekt „Schreibtisch in Prüm“ soll genau diese Probleme lösen: Die Bereitstellung eines professionell eingerichteten Gemeinschaftsbüros in einer Leerstands-Immobilie hält Berufspendler*innen im Ort und bindet so die Kaufkraft und reduziert den Verkehr.

Angesprochen werden insbesondere Pendler*innen, Selbstständige und Unternehmen, aber auch Urlauber*innen und betreuende Angehörige. Die Vorteile für Arbeitnehmer*innen und Unternehmen liegen auf der Hand: mehr Zeit durch die kürzeren Arbeitswege für z.B. Ausgleichsaktivitäten oder die Angehörigenpflege. Denkbar ist hier insbesondere die Ausweitung der Anwesenheitspflicht für Arbeitnehmer vom Unternehmensbüro auf Coworking-Spaces, die nah am jeweiligen Wohnort der Arbeitnehmer liegen.

Das Geschäftsmodell ist so angelegt, dass auch die Übertragbarkeit des Modells auf andere Mittelzentren in Rheinland-Pfalz sichergestellt werden kann...und vielleicht auch darüber hinaus.