Ausgehend von einem Hintergrundpapier, das die Bertelsmann Stiftung zum Salzburger Trilog vorgelegt hatte, bestimmten drei Themenkreise die anderthalbtägige Diskussion des Salzburger Trilogs: Globale Herausforderungen und die sich abzeichnende Weltkrise, Werte und Visionen globalen Zusammenlebens sowie Strategien zur Lösung der drängendsten Menschheitsfragen.
Einigkeit bestand bei den Teilnehmern, dass sich die Menschheit einer Vielzahl zusammenhängender, drängender und globaler Herausforderungen gegenüber sieht, die nur noch durch globale Kooperation und langfristige Strategien bewältigt werden können. Jerome Glenn, Herausgeber des State of the Future Reports, summierte 15 globale Herausforderungen, von nachhaltiger Entwicklung und Klimawandel, über Bevölkerungsexplosion, Wasser-, Energie- und Nahrungsmittelversorgung, Armutsgefälle, drohende Epidemien bis hin zu globalen Konfliktherden. Für Ashok Khosla ist die Bevölkerungsexplosion von derzeit ca. sechs Milliarden Menschen auf voraussichtlich neun Millarden um 2050 eine der schwerwiegendsten Herausforderungen, die alle weiteren Krisenursachen verstärken wird. Bianca Jagger, Mitbegründerin des Weltzukunftsrates, sieht nur noch ein geringes Zeitfenster, in dem das Überleben der Menschheit an sich bewahrt werden kann. Für Klaus Wiegandt, Stifter des Forum für Verantwortung, ist die Welt weniger nachhaltig als je zuvor. Um das verbleibende Zeitfenster zu nutzen und den globalen Herausforderungen angemessen zu begegnen, sind unter anderem eine Verringerung des Ressourcenverbrauches, die Erfüllung internationaler Abkommen (beispielsweise Millenium Development Goals, Afrika Hilfen, Kyoto Abkommen etc.), gemeinsame Werte und effektive globale Institutionen erforderlich – Ziele, von denen die Menschheit jedoch noch weit entfernt ist.