Der persönliche Typus des Umgangs mit der Corona-Krise spielt aber auch für die gesellschaftliche Krisenbewältigung eine wichtige Rolle. Denn alle Krisentypen können mit ihren Stärken durchaus dazu beitragen, gesellschaftlich gut durch die Krise zu kommen.
So standen am Anfang der Krise die "stabilen Krisenmanager" im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die durch Ihre Ruhe und Zuversicht gesamtgesellschaftlich zur Stabilisierung der Situation beigetragen haben. Dazu heißt es in der Studie: "Stabile Krisenmanager sind Helfer und Geber – wer kann, engagiert sich für Arme, kauft ein für Risikogruppen, näht Masken, packt Hilfspakete für Obdachlose oder spendet Geld." Auch "kreative Vergemeinschafter" und "tatkräftige Optimisten" prägten das Bild der ersten Phase der Krise, in der die Menschen ihre Ohnmachtsgefühle vor allem durch Aktivismus versuchten, zu bekämpfen.
Im Verlauf der Krise hat sich dann aber auch gezeigt, dass persönliche Bewältigungstypen mit manchen ihrer Schwächen die Krise verschärfen können. Insbesondere "eigenmächtige Aktivisten" mit ihrer Tendenz zum Schwarz-Weiß-Denken haben mehr und mehr das Bild der Krise bestimmt. "Oft glauben sie, die Dinge besser zu durchschauen als die politischen Entscheidungsträger", heißt es in der Studie. Der Schritt zum Verschwörungsdenken liegt da manchmal nicht weit. Für Verschwörungsdenken anfällig zeigen sich auch "besorgte Schutzsuchende", die "durch die Pandemie zutiefst erschüttert und aufgescheucht" sind.