Drei Damen auf de Podium im Gespräch

Political Tech Summit 2025 – Innovationen für eine starke Demokratie

Wie können moderne Technologien die Demokratie stärken? Wo liegen Risiken? Diese und weitere Fragen diskutierten Teilnehmende aus der ganzen Welt auf dem ersten Political Tech Summit in Berlin. Am 25. Januar 2025 kamen mehr als 500 Vordenker:innen aus Politik, Wissenschaft, Start-ups, der Zivilgesellschaft und Technologie-Expert:innen in einem produktiven Dialog zusammen. Der Summit förderte einen Austausch, der in den USA bereits unter dem Begriff des „Political Tech“ etabliert ist. Die Bertelsmann Stiftung war Partner des Großevents.

Ansprechpartner:innen

Foto Angela Jain
Dr. Angela Jain
Senior Project Manager
Foto Rebekka Vollmer
Rebekka Vollmer
Project Manager

Inhalt

Während rechte Bewegungen weltweit neue Technologien geschickt für ihre Zwecke nutzen, agieren demokratische Akteure noch zurückhaltend. Vor diesem Hintergrund brachte der Political Tech Summit politische Entscheidungsträger:innen, Wissenschaftler:innen, Start-ups sowie Vertreter:innen der Zivilgesellschaft und Technologieexpert:innen zusammen. Diskutiert wurde, wie Technologien gestaltet sein sollten, um die Demokratie zu schützen und wie sie dazu beitragen können, den demokratischen Diskurs zu stärken.

Die Veranstaltung fand in der historischen Heeresbäckerei in Berlin-Kreuzberg statt und zog über 500 Teilnehmende, 100 Redner:innen sowie 40 Präsentationen und Workshops an. Damit wurde der Gipfel zu einem bisher einzigartigen Schmelztiegel für Political Tech in Deutschland.

Geopolitische Auswirkungen innovativer Technologien

Ein zentrales Thema waren die geopolitischen Auswirkungen neuer Technologien. Dazu diskutierten Prof. Dr. Daniela Schwarzer (Mitglied des Vorstands, Bertelsmann Stiftung), der Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky, Sabine Frank (Google) und Damian Collins (ehemaliger britischer Technologie-Staatssekretär). Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Staaten Technologien gezielt einsetzen, um geopolitischen Einfluss zu gewinnen. Es wurde klar, dass Machtverhältnisse nicht mehr allein durch geografische Kontrolle bestimmt werden, sondern durch technologische Vorsprünge. Die USA dominieren durch führende Plattformunternehmen und Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz. China setzt auf massive Investitionen in digitale Infrastruktur und staatlich gesteuerte Technologieunternehmen. Europa muss in diesem Spannungsfeld eine eigene Strategie entwickeln – nicht nur als Regulierer, sondern auch als Innovationsakteur, um seine digitale Souveränität zu sichern.

Digitale Innovationen sind ein Schlüssel, um Bürgerbeteiligung noch partizipativer zu gestalten.

Dominik Hierlemann, Senior Advisor, Bertelsmann Stiftung

Bürgerbeteiligung durch Technologie verbessern

„Thinking bigger, acting bolder: How political tech can make citizen participation more participatory“ (deutsch: "Größer denken, stärker handeln: Wie politische Technologien Bürgerbeteiligung verbessern können").

Dr. Dominik Hierlemann und Dr. Angela Jain von der Bertelsmann Stiftung zeigten, dass digitale Innovationen entscheidend dafür sind, Bürger:innen stärker einzubeziehen. Konkret geht es darum, mithilfe von Technologie Beteiligung einfacher und attraktiver zu gestalten, Hürden für Mitbestimmung zu senken und die Kommunikation mit vielen Menschen zu erleichtern. Ein besonders großes Potenzial liegt in der Kombination von Online- und persönlichen Beteiligungsformaten, da so mehr Menschen erreicht werden können.

Der finnische Innovationsfonds Sitra präsentierte zudem Nutzungsmöglichkeiten der Open Source Plattform Pol.Is für die politische Beteiligung in verschiedenen Regionen Finnlands. Darüber hinaus gewährte die OECD Einblicke in die Arbeit mit der Bertelsmann Stiftung, die aktuell zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung und Ausweitung von Bürgerbeteiligung durchgeführt wird.  

Bei der Bürgerbeteiligung der Zukunft hat die Kombination von Face-to-Face- und Online-Beteiligung enormes Potenzial.

Angela Jain, Senior Project Manager, Bertelsmann Stiftung