Zusammen mit dem Europäischen Ausschuss der Regionen hat unser Projekt New Democracy die Initiative "Becoming a Participation Professional" gestartet. Das Ziel: jungen Politiker:innen aus Europa die Kompetenzen für gute Bürgerbeteiligung zu vermitteln und somit die Zukunft der Demokratie in Europa bürgernäher zu gestalten.
Die Zukunft der Demokratie in Europa: Junge Politiker:innen werden Beteiligungsprofis
Frisch gewählte Bürgermeister:innen etwa aus der Ukraine, Italien oder Slowenien, Präsident:innen lokaler Parlamente aus Portugal, Lettland, Österreich und Mitglieder von Landes- und kommunalen Parlamenten aus Zypern, Bulgarien, Serbien, Frankreich, Luxemburg: Aus über 100 eingegangenen Bewerbungen bilden wir 45 junge Politiker:innen aus 25 Ländern Europas zu Expert:innen für Bürgerbeteiligung aus.
Inhalt
Das Projekt vermittelt in vier Onlineschulungen und drei Präsenztagen die theoretischen Grundlagen guter Bürgerbeteiligung und das ganz praktische Handwerkszeug, um Beteiligungsprojekte vor Ort zum Erfolg zu führen und Beteiligung nachhaltig in den europäischen Regionen zu verankern. Nach bisher zwei stattgefundenen Workshops im November 2023 zeigt sich die große Nachfrage nach mehr Kompetenzen in Sachen Bürgerbeteiligung auf der regionalen Ebene in Europa.
Viele unterschiedliche Themen, doch die Herausforderungen sind europaweit dieselben
Wie können Menschen wieder von Politik überzeugt werden? Wie gelingt die Teilnehmer:innen-Rekrutierung für konkrete Projekte? Wie kann Überzeugungsarbeit in den eigenen Reihen oder auch in der Verwaltung aussehen? Und vor allen Dingen: Wie schaffen wir die konkrete und dauerhafte Einbindung von Bürgerbeteiligung in die repräsentativen Strukturen vor Ort?
"Trotz der hohen Bandbreite an Themen, welche die jungen Politiker:innen mitbringen, sind die Herausforderungen, vor denen sie stehen, doch gleich. Und zwar europaweit und parteiübergreifend", so Christian Huesmann, verantwortlich für das Projekt auf Seiten unserer Stiftung. Auch aus diesem Grund bietet das Programm ausreichend Zeit für den Austausch unter den Teilnehmenden.
Von guten Argumenten für Bürgerbeteiligung über Methodenkompetenz zu konkreten eigenen Projekten
Inhaltlich decken die Workshops die gesamte Bandbreite der Bürgerbeteiligungs-Landschaft ab. Expert:innen unserer Stiftung, Praktiker:innen aus ganz Europa und auch externe Fachleute vermitteln den Teilnehmenden sowohl die Rolle von dialogischer Beteiligung in einer lebendigen Demokratie als auch konkrete Methodenkompetenz zur Anwendung von Bürgerbeteiligung. Im Fokus steht dabei die praktische Anwendung durch die Teilnehmenden und ihre konkreten Bedarfe, etwa nach guten Argumenten für Bürgerbeteiligung, mit denen Zweifler in Politik und Verwaltung überzeugt werden können.
Besonders hervor sticht die Tatsache, dass alle jungen Politiker:innen ganz konkrete Beteiligungsprojekte planen beziehungsweise schon umsetzen. Die Themen sind dabei weit gestreut: von Infrastrukturprojekten, etwa der Neu-Gestaltung von öffentlichen Plätzen, über Bildungsthemen wie der Neustrukturierung von Ausbildungsgängen, bis hin zu Bürgerhaushalten, Jugendbeteiligung oder auch der Frage, wie EU-Ausländer:innen in regionale Politikgestaltung einbezogen werden können – die Themen, die vor Ort beschäftigen, sind vielfältig.
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Über die Initiative
Aufbauend auf dem Projekt "From local to European" aus dem Jahr 2021 und im Vorfeld der Europawahlen 2024 haben der Europäische Ausschuss der Regionen und wir eine neue Initiative gestartet. Ziel ist es, Bürgerbeteiligung mit modernen und innovativen Konzepten zu fördern, vor allem bei EU-relevanten Themen wie Energie, Klima oder Gesundheit. Die Initiative unterstützt regionale und lokale Politiker:innen dabei, Kompetenzen für die Durchführung von Bürgerbeteiligungsprojekten aufzubauen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der jungen Generation von Politiker:innen, an die sich das Angebot "Becoming a Participation Professional" richtet.