Trotz zunehmender geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher Stagnation und gesellschaftlicher Konflikte: Das Ziel der Klimaneutralität erfährt durch Entscheider:innen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft weiterhin breite Unterstützung. Weitgehend teilen Entscheidungsträger:innen die Einschätzung, dass die Transformation neue Geschäftsfelder und Wachstumsmöglichkeiten für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die einzelnen Unternehmen bieten wird. Die nötigen Voraussetzungen für Wettbewerbsfähigkeit auf den klimaneutralen Zukunftsmärkten seien gegeben.
Das ist das Ergebnis von mehr als dreißig Interviews mit Führungskräften aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die Agora Industrie und die Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit ifok GmbH durchgeführt haben. Dabei kamen Unternehmensvertreter:innen aus verschiedenen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes, aus der energieintensiven Industrie sowie auch grüne Start-Ups zu Wort. Trotz ihrer unterschiedlichen Perspektiven zeigte sich unter den Befragten eine bemerkenswerte Übereinstimmung: Sie teilen zentrale Problemdiagnosen, benennen ähnliche Handlungsbedarfe und entwerfen übereinstimmende Zielbilder für den Wirtschaftsstandort Deutschland im Jahr 2045.
Damit der Umbau gelingt, sind aus Sicht der Entscheider:innen zunächst kurzfristige Anpassungen des Politik-Mixes erforderlich, die zu einer Erhöhung der öffentlichen Investitionstätigkeit, der Senkung von Energiepreisen oder der Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren führen. Gleichzeitig sind langfristig gesetzte und verlässliche Rahmenbedingungen aus ihrer Sicht zentral für das Gelingen der Transformation.